2014 - wieder ein gutes Jahr für den Arbeitsmarkt
(Pfaffenhofen, wk)Die gute wirtschaftliche Situation im Bereich der Agentur für Arbeit Pfaffenhofen hat weiterhin dazu beigetragen, dass die Arbeitslosenzahlen einen niedrigen Wert beibehalten haben. Waren es in 2013 noch durchschnittlich 1.037 gemeldete Arbeitslose, so lag der Wert im Durchschnitt 2014 bei 1.029. Leicht angestiegen ist dagegen die Zahl der Hilfsempfänger des Job-Centers von durchschnittlich 365 auf 426.
v.l.: Albert Bronauer (Job-Center), Peter Kundinger und Günter Böhm (Agentur für Arbeit)
Für die drei Vertreter der Arbeitsagentur und des Job-Centers, Günter Böhm, Peter Kundinger sowie Albert Bronauer waren diese Zahlen ein Grund zur Freude, denn der Landkreis liegt mit seinen Arbeitslosenquoten seit Jahren deutschlandweit auf einem sehr niedrigen Niveau: waren es bundesweit 6,7 Prozent, so lag Bayern bei 3,8 Prozent, die Region 10 bei 2,3 und der Landkreis Pfaffenhofen bei 2,1 Prozent. Wobei die niedrige Zahl der Arbeitslosen im Landkreis nicht zum Denken verführen darf, dass die Arbeitsagentur deshalb wenig zu tun habe, denn am heimischen Arbeitsmarkt herrschte eine recht große Dynamik: 6.391 Zugänge standen 6.328 Abgängen in der Statistik gegenüber, verursacht durch viele befristete Arbeitsverträge, verstärkter Einsatz von Verleihfirmen und Schulabgängern. Das Job-Center, das versucht, vorwiegend Langzeitarbeitslose und HARTZ-IV-Empfänger zu vermitteln, nutzt auch Verleihfirmen, um Menschen in Arbeit zu bringen, die, wenn sie Glück haben, wieder im „ersten Arbeitsmarkt“ landen. Die durchschnittliche Verweildauer im Arbeitslosen-Status liegt bei 1 bis 2 Monaten und Job-Wechsler, die nach Ende ihrer Beschäftigung gleich wieder einen neuen Arbeitsplatz finden, erscheinen nicht in der Arbeitslosenstatistik, liegen aber im Jahr bei gut 150 Personen.
Doch nicht nur die Zahl der Arbeitslosen ist erfreulich niedrig, auch die Anzahl der Beschäftigten im Landkreis ist erfreulich. Im März 2013 lag die Zahl der Beschäftigten bei unter 35.000, im März 2014 bei 35.822 Personen, davon 27.125 in Vollzeit. Seit 2006 hat sich die Anzahl der Beschäftigten um gut 9.000 Personen bis heute erhöht. Problematisch ist aber die Beschäftigung von älteren Menschen, so sind von den Arbeitslosen 37 Prozent über 50 Jahre alt. Das Job-Center versucht, im Rahmen des 50Plus-Programms speziell Menschen zwischen 50 und 65 Jahren in den Arbeitsmarkt zu integrieren, was trotz Fachkräftemangel ein schwieriges Unterfangen ist. Die Zahl der offenen Stellen lag 2014 bei 584 und damit relativ gleich auf dem Niveau der Vorjahre. Bei den Berufsausbildungsstellen waren im September 2014 noch 154 offene Stellen gemeldet und 6 unversorgte Bewerber. Hier klafften oft Berufswunsch und Stellenangebote auseinander. Außerdem ist bei den Jugendlichen festzustellen, dass sich immer mehr für ein Studium statt für eine Ausbildung entscheiden. Die gut 140 arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren sind oft ohne Schulabschluss oder Berufsausbildung, so dass sie besonders von Arbeitsagentur und Job-Center betreut und gefördert werden müssen.
Für 2015 erwarten Arbeitsagentur und Job-Center einen weiterhin stabilen Arbeitsmarkt, wenn sich die wirtschaftliche Lage nicht dramatisch durch internationale Krisen verschlechtern sollte. Außerdem ist der eher mittelständisch geprägte Arbeitsmarkt in der Region stabiler, da die Firmen versuchen, ihr Personal zu halten. Hinzu kommt die gute Lage zwischen München, Ingolstadt, Augsburg und Regensburg und die Nähe zum Flughafen. Negativ schlägt sich nieder, wenn jemand keinen Führerschein besitzt. So sei es schon problematisch mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Pfaffenhofen nach Schweitenkirchen oder umgekehrt zu kommen.
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