Kabarettpremiere mit Stefan Reischl

Kabarettpremiere mit Stefan Reischl

Ein mehr als gut besetzter Soundkeller im Stegerbräu zu Pfaffenhofen und das bei der Premiere eines absoluten Neulings auf der Bühne. Stefan Reischl war eigentlich nicht groß angekündigt worden, lediglich ein gut gemachtes Plakat und die übliche Pressemeldung schoben seine erste Kabarettveranstaltung an.

So skeptisch wie der Titel des Programms „des schmeckt ma ned“, umso erfreulicher die Resonanz beim Publikum. „Isis oder is i´s ned?“ der Kommentar zu einem echten syrischen Abendessen, oder einer Euroschirmfinanzierten Dionisosplatte, manchmal blieb einem das Lachen schon im Hals stecken.

Abgesehen von seiner Abneigung allem „Veganen“ und seiner überzeugten Verfechtern gegenüber, die er sehr klar und feucht zum Ausdruck brachte, fallen dem Neuling im Geschäft aber auch andere Absonderheiten auf. Die Singelparty Ü30, live miterzählt oder gelitten, die Suche nach der weiblichen Offenbarung, die bei einer „Little Farm“ Fetischistin endet, oder überhaupt, die Nöte der Männer über 40, Reischl spricht hörbar aus Erfahrung.

Man merkte ihm seine Premierenangst an, doch gefressen wurde er davon nicht. Kleine Texthänger oder Erinnerungspausen, wetzte er, schauspielerisch gekonnt, aus. Immer wieder die Kurve kriegen im Leben, auch wenn einem nicht alles schmeckt, was dasselbe oft auf den Tisch bringt, ist der rote Faden durch das Programm.

Ein gut besetztes Brettl, mit mehreren Mitstreitern und entsprechend kürzeren Programmen, täte ihm am Anfang seiner Karriere sicher gut. 90 Minuten am Stück ist viel Holz und das Ganze soll ja nicht auswendig gelernt herüberkommen. Der erste Auftritt brachte ihm auf jeden Fall viel Applaus, gut gemeinte Ratschläge und sogar ein paar Scheine in den Hut. Wir warten auf eine Wiederholung, egal wo und wie, der erste Abend hatte sich schließlich auf jeden Fall gelohnt.