Boarisch aufgspuit im Wirtshaus... des is a Sach!

Zünftig, deftig-boarische Abende gibt es nicht mehr allzu viele im Umkreis. Den Mund aufmachen und die Stimme erheben, dazu ermunterten am Sontag die fünf Vollblutmusiker der "Kruzerloch Tanzlmusi" alle Wirtshausfreunde in der vollbesetzten Gaststube des Unteren Wirt in Sandelzhausen.

Das Wirtshaussingen erlebt eine regelrechte Renaissance im Freistaat Bayern. Lange Zeit war der Gesang auf dem Rückzug, weil die Kneipen starben. Dabei ist es so etwas Schönes, die bayerische Wirtshauskultur zu hegen und zu pflegen. Da geht es nämlich um Tradition, die es wert ist, aufrechterhalten zu werden. Auch persönlich ist es eine größere Gaudi als in der Disco, wo man keinen kennt.

Der Simmerl , der Dammerl, der Franze, der Hiase und die Karoline, allesamt Musikanten mit Leib und Seele bilden die „Kruzerloch Tanzlmusi“. Sie wurde seinerzeit von Iganz Scherzl gegründet.

Im Krügerloch, auch Kruzerloch genannt - das ist die größte zusammenhängende Höhlenlandschaft von Plankstetten-West - fanden die vier Burschen samt einem Dirndl durch Zeitungsannonce, Wirtshausbesuche bzw. während der Untersuchungshaft zusammen. Seither bringen sie mit Flügelhorn, Klarinette, Tuba, Ziach und Harfe hörenswerte Musik zum Besten, die ihnen und dem Publikum mächtig taugt, als stimmungsvolle Untermalung zu Speis und Trank.

Der Wirt hinterm Tresen füllte die Masskrüge, die Bedienung flitzte fleißig hin und her. Alle Tische waren voll besetzt, auch in den hinteren Räumen. Dazu die Musikanten mit Filzhut, Tracht, die Frau natürlich im Dirndl, und griabige Musik, Herz was willst du mehr?

Auch ein Stammtisch der Bayernpartei mit Vertretern der Ortsverbände Mainburg, Teugn und Bad Abbach mischte sich unter die Gäste. „Eine schöne Veranstaltung, s´Wirtshaus voll, griabige Musi, so soll´s sei!“, lobte auch Fritz Zirngibl, Vorsitzender des Ortsverbandes Teugn. Glasklares Fazit am Ende des Tages: Das war die erste Veranstaltung dieser Art im Unteren Wirt, doch gewiss nicht die letzte!