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Gleisverlegung würde 6,6 Millionen kosten

(Wolnzach, hr)

Das Thema ARS Altmann stand schon öfters auf der Tagesordnung im Gemeinderat, insbesondere eine mögliche Gleisverlegung auf das Firmengelände. Auch aus diesem Grund, um die Möglichkeiten für eine kreuzungsfreie Freisingerstraße auszuloten, hat die DB Netze eine Bachelorarbeit vergeben.

„Dieses Thema ist in der Vergangenheit sehr emotional diskutiert worden“, so Bernhard Blaas, der seitens der DB Netze die Ergebnisse vorstellte. Dazu wurde einerseits der Ist-Zustand ermittelt und dann im weiteren drei mögliche Varianten untersucht. Derzeit nutzt die Firma Altmann drei Gleise auf dem Betriebsgelände und zwei öffentliche Gleise, unter anderem das öffentliche Gleis nach Jebertshausen. Die Züge werden geteilt und dann über das Ausziehgleis auf das Firmengelände rangiert. „Dieser Vorgang umfasst ungefähr 80 Minuten. Im Schnitt wird die Freisingerstraße für den gesamten Rangiervorgang für etwa 17 Minuten (etwa acht Mal für maximal vier Minuten) gesperrt.

Wie also kann man diese Straße kreuzungsfrei gestalten? Die zentrale Frage der Arbeit. In diesem Zuge wurden drei Varianten näher untersucht: zwei lange Gleise, vier kurze Gleise und vier lange Gleise. Das Ergebnis war ziemlich eindeutig: Nur vier lange Gleise würde die Probleme wirklich lösen. „Bei den Varianten mit zwei langen oder vier kurzen Gleisen würde sich die Rangiertätigkeit ins Ortszentrum in Richtung Bahnhof Wolnzach Markt verlagern“, erklärt Blaas.

Eine Anlage, die auch nicht mit unerheblichen Kosten verbunden wäre. „Unseren Kostenschätzungen zufolge würde dies 6,6 Millionen Euro kosten. Die beiden kleinen Lösungen lägen bei jeweils rund 3,3 Millionen. „Sinnvoll wäre aus unserer Sicht nur der volle Ausbau mit vier langen Gleisen, da nur das eine Verbesserung für die Firma Altmann und die Anwohner bringen würde. Dabei stellte Blaas aber auch klar, dass man bei einem entsprechenden Ausbau nicht mit Geldern der DB Netze rechnen könne, da es sich um einen privaten Gleisanschluss handle und da dies auch ein Zuschuss mittels öffentlicher Gelder für ein Unternehmen wäre.

Damit liegt also der Ball bei der Firma Altmann und der Gemeinde Wolnzach. „Die Firma Altmann hat uns Gesprächsbereitschaft signalisiert“, so Bürgermeister Jens Machold. Damit wäre eigentlich alles gesagt, nicht jedoch beim Wolnzacher Gemeinderat. Vor allem die Tatsache, dass die DB Netze die Bachelorarbeit nicht den Gemeinderäten zur Verfügung stellte, sorgte bei der FDP-UW-BGW-Fraktion für Irritationen. „Ich bin immer dafür, dass wir mit offenen Karten spielen. Wenn ich gewusst hätte, dass wir dieses Gutachten nun nicht zu Gesicht bekommen, dann hätten wir nein gesagt“, wetterte Josef Schäch.

Doch damit stieß er bei Bernhard Blaas auf keine Gegenliebe. Diese Bachelorarbeit ist kein von der Gemeinde Wolnzach in Auftrag gegebenes Gutachten, sondern eine Abschlussarbeit die ein Student für die DB Netze erstellt hat. Dass nun seitens der FDP-UW-BGW dies Arbeit komplett in Zweifel gezogen wurde, stieß dabei auf Unverständnis. „Es handelt sich um eine Bachelorarbeit und nicht um ein Gutachten. Wir können hier kein höchst wissenschaftliches Gutachten erwarten“, so Astrid Elender, die auch die massiven Zweifel an der Vorstellung nicht verstehen konnte.

„Wir haben jetzt eine Richtung, mit der wir arbeiten können“, so Stefanie Maier. Auch Karl Straub stieß in das gleiche Horn. „Man sollte jetzt auf Grundlage dieser Arbeit mit der Firma Altmann das Gespräch suchen.“ Welche Absichtserklärungen es in der Vergangenheit auch immer gegeben hat, oder ob man 2000 eine bessere Verhandlungsposition gehabt hätte, das steht auf einem anderen Blatt. Jetzt muss man einfach miteinander reden, ob sich die Firma Altmann eine solche Lösung vorstellen könnte.

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