Große Investitionen des Landkreises

Für die Berufsausbildung im Kfz-Gewerbe schreiben die Ausbildungsrichtlinien und Lehrpläne seit einiger Zeit neben berufsprofilgebenden auch integrative Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten vor. Dies lässt sich in der heutigen Ausstattung der Berufsschule Pfaffenhofen aufgrund des 30 Jahre alten Gebäudetraktes nicht realisieren. Deshalb hat der Bau- und Vergabeausschuss beschlossen, einen integrativen Fachraum zu installieren. Dafür macht der Landkreis gut 600.000 Euro locker.

Berufsschulrektor Hubert Ruisinger kam mit zwei seiner Mitarbeiter in die Ausschuss-Sitzung und erläuterte die Dringlichkeit der Maßnahme. Heute sei es nicht nur wichtig, die Arbeit am Kfz zu beherrschen, sondern auch Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes, Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit, Umweltschutz, Planen und Vorbereiten von Arbeitsabläufen sowie Kontrollieren und Bewerten von Arbeitsergebnissen, betriebliche und technische Kommunikation sowie Durchführen von qualitätssichernden Maßnahmen. Das sei heute im alten Kfz-Trakt nicht mehr möglich. Er begrüßte deshalb die Entscheidung des Landkreises, hierfür zu investieren. Hier müsse technisch erheblich nachgerüstet werden, viele Handwerksbetriebe seien deutlich besser ausgerüstet. Für die technische Ausrüstung sind insgesamt 250.000 Euro vorgesehen. Hier könnten die Maßnahmen auf die Jahre 2015/2016 verteilt werden. Die Umbaumaßnahmen, die mit 350.000 Euro veranschlagt sind, müssten aber definitiv 2016 fertig sein. Diesem Wunsch schloss sich der Bau- und Vergabeausschuss einstimmig an.

Bei der Vergabe von Trockenbauarbeiten für die Generalsanierung des Landratsamtes entschied sich der Ausschuss einstimmig, wie bei den folgenden Beschlüssen auch, für das günstigste Angebot einer Firma aus Rötz. Dabei nutzten die Ausschussmitglieder die Möglichkeit, sich den neuen Bauteil C des Landratsamtes unter Führung des Planers Eichenseher und Landrats Martin Wolf anzusehen. Sie waren beeindruckt von den neu geschaffenen Büros und der inneren Gestaltung dieses Bauteils. Und wie zu hören war, sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihren neuen Räumen sehr zufrieden.
Für die Generalsanierung der Georg-Hipp-Realschule stand die Vergabe für die Installation der Photovoltaikanlage zur Entscheidung. Den Auftrag erhält ein Unternehmen aus Schrobenhausen. Die Anlage wird voraussichtlich 54.000 kwp produzieren, vorwiegend für den Eigenbedarf, doch im Sommer wird der Überschuss ins Netz eingespeist. Die Planer rechnen mit einer Amortisationszeit von 16,7 Jahren und einer Rendite von 5,93 Prozent, so Kreiskämmerer Walter Reisinger.
Die großen Investitionen des Landkreises sind eindeutig im Bereich Hoch- und Tiefbau zu finden. Die Finanzplanung 2015 bis 2018 sieht insgesamt 37 Mio. Euro vor, für den Hochbau 25 Mio. und für den Tiefbau 12 Mio. Euro, wobei die Generalsanierung des Landratsamtes schon allein 12 Mio. Euro der Hochbaumittel verschlingt, die Generalsanierung der Realschule 8 Mio. und des Schyren-Gymnasiums 4,5 Mio. Euro. Beim Tiefbau sind der Straßenausbau, Ortsdurchfahrten und Radwege die Hauptpositionen, allein der Ausbau der Landstraße PAF 10 von Jebertshausen zur Landkreisgrenze kostet gute 3,1 Mio. Euro. Und für den Bauunterhalt von Gebäuden sind weiter knappe 1,4 Mio. Euro eingeplant. Solange es dem Landkreis wirtschaftlich gut geht, dürften diese Ausgaben auch in den nächsten Jahren „zu stemmen“ sein, ist sich der Landrat sicher.