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Über 100 Interessierte bei Bürgerversammlung

(Pörnbach, rt)

 

Mehr als hundert Interessierte kamen zur diesjährigen Bürgerversammlung der Gemeinde Pörnbach in das Pucher Dorfheim. Dort stellte Bürgermeister Helmut Bergwinkel (FUW) die Zahlen aus der Gemeinde vor und stellte sich den Fragen der Einwohner.

Die Einwohnerzahl ist von 1937 am Jahresende 2005 sind diese auf aktuell 2197 angewachsen. Die Geburten sind eher rückläufig und bewegten sich in den vergangenen Jahren um die 20 (mit Ausnahme des Jahres 2010 mit 34 Geburten), vergangenes Jahr waren es 16. Die Altersstruktur insgesamt hat ihren Schwerpunkt auf der Altersspanne von 51 bis 65 Jahren. Die Finanzlage ist nicht gerade als rosig zu bezeichnen. So ist die Gewerbesteuer von 440.178 Euro in 2013 mit Stand 31. Dezember 2014 auf 289.552 Euro - und damit um 60.000 Euro weniger als im Haushalt 2014 dafür angesetzt war - gesunken. Die Rücklage der Gemeinde beträgt 974.680 Euro. Der Schuldenstand ist derzeit mit 1.164.921 Euro zu beziffern, was einer Pro-Kopf-Verschuldung der Gemeindeangehörigen von rund 530 Euro entspricht. Zum Vergleich: Die Verschuldung des Landkreises Pfaffenhofen liegt deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Wie Landrat Martin Wolf kürzlich mitteilte, betrug der Schuldenstand des Landkreises am Ende des Haushaltsjahres 2014 rund 6,0 Millionen Euro, das sind rund 50 Euro je Einwohner. Die Verschuldung der bayerischen Landkreise lag im Jahr 2012 bei 258 Euro je Einwohner.

Ein- und Ausblicke 

Bergwinkel kommentierte die vorgestellten Zahlen und Entwicklungen unter anderem folgendermaßen: Die Einwohnerentwicklung zeuge, im Schnitt gesehen, von einem gesunden Wachstum. "Zu den Einwohnern gehören derzeit auch elf Asylbewerber" , die im Ort auch integriert seien. Es sei angesichts der politischen Weltlage stark damit zu rechnen, dass anhand des Asylbewerber-Verteilungsschlüssels des Landkreis weitere elf Menschen dazukommen könnten. Wer Möglichkeiten zur Unterbringungs der Flüchtlinge sehe, der sollte sich bei ihm melden. "Ich bin kein Freund von Containern."

 

 

Steigende Umlage auch wegen Rathaussanierung

Die Umlage für die Verwaltungsgemeinschaft werde die kommenden Jahre steigen, was auch mit der Sanierung des Rathauses in Reichertshofen zusammen hänge. Trotz allem habe man eine Zuführung zum Vermögenshaushalt in Höhe von 380.000 Euro erwirtschaften können. Der Schuldenstand sei markant nach dem Jahr 2011 mit dem Bau der Kinderkrippe angestiegen. Eigentlich sei die Pro-Kopf-Verschuldung in Pörnbach ein guter Schnitt im Vergleich zu anderen. Jedoch dürfe man dabei nicht vergessen dass noch etliche Aufgaben anstünden. Eine Tilgung der Schulden könne derzeit grundsätzlich nicht gemacht werden. Würde es die Gemeinde schaffen, bis zum Ablauf der momentan bestehenden Darlehen nach der Zinsbindung im Jahre 2017 diese zurückzuzahlen, so hätte man viel erreicht. Doch würde andererseits wieder Geld benötigt, dem käme ein womöglich dann noch bestehender geringer Zinssatz entgegen.

 

 

Gewerbesteuereinbruch

Die Gewerbesteuer für eine Gemeinde, wie Pörnbach sie ist, wären 358.000 Euro im Durchschnitt angemessen beziehungsweise "normal". Zu diesem Punkt fügte Bergwinkel noch an, dass er mit einem Gewerbegebietsentwickler im Gespräch und dabei "auf einem guten Weg" sei. Ins Auge gefasst habe man dabei die eventuelle Erweiterung des bereits bestehenden Gewerbegebietes für Kleinbetriebe. "Ich denke, dass man dazu in den nächsten zwei Monaten Näheres dazu sagen kann." Die Rücklage gäbe keinen Anlass, "übermütig zu werden." Denn bei dem bestehenden Wirtschaftshoch habe man in der Gemeinde geringe Einnahmen. "Wir werden deshalb auch nicht jedes Projekt zu hundert Prozent vollständig gleich umsetzen können."Der Gemeinderat werde die Weichenstellung vornehmen. Von den Rücklagen werde man die nächsten Jahre leben müssen: "Wenn die weg sind, ist es schlecht."

 

 

Denkmal und Kostentreiber: Gasthof zur Post

Beim Gasthof zur Post gebe es bekanntermaßen Sanierungsbedarf. Der Denkmalschutz erklärte dazu, "dass nichts erlaubt, nichts verändert werden darf." Es dürfe nur "ertüchtigt" werden. Die Folge war der Start eines Vorprojektes. Bestandspläne gäbe es allerdings nicht, deshalb müsse es komplett vermessen werden; darauf folge ein statisches Gutachten und eine Befunddokumentation. Diese Vorarbeiten müssten unabhängig von einem eventuellen Verkauf gemacht werden. Die Kosten dafür liegen bei 25.000 Euro. Nach Abarbeitung dieser Punkte könne man sich weiter über die Zukunft des Gasthofes unterhalten. "Ich denke, das die Untersuchungen dieses Jahr laufen und abgeschlossen werden."

 

 

Unter anderem von Bergwinkel angesprochene Punkte waren: Ausleihen vom Bauhof sind in keinem Fall erlaubt. Nach der Kanaluntersuchung aus dem Jahr 2009 wird jetzt, in 2015, die Auswertung vorgenommen. In der Pucher Kläranlage gibt es einen "riesigen Fremdwasseranteil", der untersucht wird. Der Verdacht besteht, dass im Pörnbacher Gewerbegebiet ein Kanalrohr undicht sein könnte; die Dichtigkeit überprüft eine Fachfirma. Sanierungsbedarf gibt es auch an der Schule und auch an der in die Jahre gekommene Kläranlage im Bauhof, deren abwasserrechtliche Genehmigung dieses Jahr ausläuft. Welche Kosten dafür auf die Bürger zukämen, müsse im Gemeinderat noch diskutiert werden. Und die Feuerwehr bekommt Ersatz für den Atemschutz.

 

 

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