Narren entern das Rathaus
(Wolnzach, hr)Weiberfasching in Wolnzach, in der Hopfenmetropole? Ja, auch die Wolnzacher wissen, wie man in der „fünften Jahreszeit“ feiert und so stürmten gleich morgens die Jecken gemeinsam mit Kathi Gmelch nicht nur das Rathaus, sondern enterten auch das Bürgermeisterbüro und übernahmen das Kommando.
Schnipp, schnapp – und ab war die Krawatte. Kurzer Hand wurde Bürgermeister Jens Machold aus seinem Büro auf dem Rathausvorplatz entführt, dort hatten sich nämlich schon früh die faschingsbegeisterten Wolnzacher eingefunden, um die närrische Zeit einzuläuten. Bunt verkleidet und mit jeder Menge guter Laune und „heißem Kaffee“ ließ man es sich dort bei frostigen Temperaturen gut gehen. Und bei aller Vielfalt der Kostüme – eines durfte natürlich nicht fehlen – die Waschmaschine. „Fremdwaschen“, „Transparenz“ – die lokalen „politischen Größen“ wurden ordentlich auf die Schippe genommen!
„Es freut uns natürlich, dass so viele gekommen sind“, so der Rathauschef, der in ganz besonderem Maße seinen Gemeinderatskollegen Martin Schlicht, diese Mal jedoch in einer anderen Funktion, begrüßen durfte. „Es freut uns riesig heute hier zu sein“, so der Präsident der Narrhalla Ilmmünster. Auch wenn das Wetter frostig war, ließen sich die Gardemädels, Prinzessin Brigit I. und Prinz Hubert I. nicht davon abhalten und setzten in ihrem Programm zu zahlreichen Flugeinlagen an. Das staute auch das Publikum nicht schlecht und spendete am Ende riesigen Applaus.
Applaus aber gab es am Ende nicht nur für den tollen Auftritt, sondern auch für die Damen der Wolnzacher Tafel. Ihnen wurde für ihr Engagement der Jahresorden der Narrhalla Ilmmünster verliehen. „Es ist bemerkenswert, was sie nicht nur für die Asylbewerben sondern auch für andere Wolnzacher leisten“, würdigte Hofmarschall Alfred Kopp sie.
Ein nicht nur stimmungsvoller, sondern auch, und das kann man unumwunden sagen, ein sehr gelungener „unsinniger Donnertag in Wolnzach. „Wir sind natürlich gerne dem Ruf gefolgt und mit unserer Garde nach Wolnzach gekommen“ so Schlicht, der sich auch über das große Publikum sehr kühler Temperaturen freute. Schade in diesem Zusammenhang aber war, dass die Wolnzacher Schulen dem Ruf der Narren nicht gefolgt waren, vielleicht im nächsten Jahr. „Wir wollen hier natürlich auch wieder eine Tradition begründen“, so der Rathauschef. Auch im kommenden Jahr sollen nun die Jecken also wieder das Rathaus entern. „Und auch wie in diesem Jahr soll wieder ein Verein, der sich in besonderem Maße um Wolnzach verdient gemacht hat, eine Auszeichnung erhalten“, so Machold.
Doch bevor man an das kommende Jahr denkt, heißt es jetzt einfach einmal kräftig feiern und die „fünfte Jahreszeit“ genießen.
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