Immer noch dicke Luft im Rathaus Au
(Au/Hallertau, )
Auch bei der jüngsten Marktratsitzung in Au gab es wieder Unstimmigkeiten zwischen Bürgermeister Karl Ecker und dem Vertreter der GOL, Klaus Stuhlreiter. Wie es sich schon bei der vorherigen Sitzung gezeigt hat, als der Bürgermeister mit der GOL Rätin Barbara Prügl heftigen Zwist hatte, ist die Stimmung zischen den beiden Parteien nicht die beste. Grund war diesmal wieder eine Anfrage von Marktrat Stuhlreiter.
Diese setzte Bürgermeister Ecker als 5. Punkt auf die Tagesordnung der jüngsten Sitzung, um den Marktrat darüber abstimmen zu lassen. Die Anfrage lautete:
1. Wieviele Beschlüsse des MGR seit 1/2014 wurden nicht umgesetzt?
2. Welche genau waren das?
3. Wie wird die Nichtumsetzung begründet?
4. Wieviele Beschlussanträge des MGR wurden seit Beginn der Legislaturperiode nicht auf die Tagesordnung gesetzt?
5. Welche Anträge waren das?
6. Wie wird deren Nichtaufnahme im Einzelnen erklärt?
In seiner Antwort erklärte Bürgermeister Karl Ecker, dass sowohl er als auch die Verwaltung ordentlich arbeite, dass keinerlei Bedarf an einer weiteren "Arbeitsbeschaffungsmaßnahme" bestehe, die die Verwaltung zur Beantwortung all dieser Fragen ca. 2 Wochen von der regulären Arbeit abhalten würde. Auf die Antwort Stuhlreiters hin, dass auch in der Geschäftsordnung stünde, dass der Marktrat die Verwaltung "überwachen" solle, reagierte Ecker sichtlich gereizt und sagte: "In 31 Jahren habe ich sowas noch nie erlebt!" Jeder könne ihn jederzeit fragen, wenn er Probleme habe, jeder bekäme umgehend eine Antwort. Auch die besagte Anfrage Stuhlreiters, nach einem DSL Antrag habe er umgehend weitergeleitet, ganz im Gegenteil zu Stuhlreiters Fraktionskollegin Barbara Prügl, die von angeblichen "Schwarzbauten" gesprochen habe und die Antwort ein halbes Jahr schuldig geblieben sei. Dies sei in seinen Augen, so Ecker ein klassisches "Eigentor" gewesen, von dem man nun ablenken wolle.
Hier griff dann auch Franz Asbeck (FWG) wütend ein, er sei seit 13 Jahren Gemeinderat, aber es sei noch nie etwas unter den Tisch gekehrt worden. Er empfinde das als ein Pauschalurteil gegen seine Kollegen, man müsse mit Vertrauen diese Arbeit machen, "so einen Zirkus brauch ich hier nicht", sagte er unter dem Beifall seiner Kollegen. Beatrix Sebald (FWG) stimmte dem zu, sie empfinde diese Verdächtigungen als unbegreiflich, man sei weit entfernt von einem Miteinander. Sie habe bisher jede Frage beantwortet bekommen.
Lucia Schmidmair-Kaindl (CSU) hatte Verständnis für die Anfrage Stuhlreiters, sie wünsche sich auch oft nicht so "lapidare" Antworten.
Bei der abschließenden Abstimmung stimmten 15 von 20 Marktgemeinderäte gegen eine Aufarbeitung des Fragenkatalogs. Nur Lucia Schmidmair-Kaindl, Martin Kraft sowie die GOL Kollegen Stuhlreiter, Sabine Rabl und Barbara Prügl, die ausdrücklicht auch namentlich erwähnt werden wollte, stimmten dafür.
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