"Massive Störung" der Stadtratssitzung
(Pfaffenhofen, wk)
Die Stadträte waren fast am Ende der Tagesordnung der öffentlichen Sitzung angekommen, eigentlich stand nur noch die Zustimmung zu einem Zuschussantrag auf der Tagesordnung und ein Punkt der nichtöffentlichen Sitzung, der auf Antrag der CSU in die öffentliche Sitzung vorgezogen wurde, nämlich die Teilnahme der Stadt am Tag der Städtebauförderung. Dann plötzlich wurde die Saaltür aufgerissen.
Laute Musik donnerte in den Saal, bunt bekleidete Damen und Herren folgten und der Fahnenträger machte deutlich, dass die Narhalla Ilmmünster einmarschierte. Darüber war an diesem „Unsinnigen Donnerstag“ natürlich niemand verwundert und Bürgermeister Thomas Herker unterbrach offiziell die Sitzung und gab dem Prinzenpaar, dem Elferrat und der Garde Zeit und Raum für ihren Auftritt. Schnell wurden die Stühle zur Seite gerückt, so dass das Prinzenpaar seinen Walzer präsentieren konnte, anschließend zeigte die Garde mit dem Elferrat ihre Show, die es mit vielen Hebefiguren und Pyramiden in sich hatte, die Mädel standen sicher auf den Händen ihrer Partner und ließen sich teilweise aus großer Höhe mit einem Salto in die sicheren Arme des Elferrates fallen. Sie boten dabei eine tolle Show und die Stadtpolitiker klatschten bei der fetzigen Musik begeistert mit. Zum Ende der Show bekam der erste Bürgermeister noch den Faschingsorden, den er als „Narrenorden“ stellvertretend für den gesamten Stadtrat dankend annahm. Mit dem Narhalla-Marsch zog die Truppe aus dem Saal und gönnte sich eine kleine Verschnaufpause in einem Nebenraum, bevor es zu ihren anderen Einsätzen weiter ging.
Erst danach wurde einstimmig entschieden, der Kirchenstiftung Niederscheyern einen Zuschuss über 13.600 Euro zu den geplanten Sanierungskosten in Höhe von 272.000 Euro zu bewilligen. Zuvor war bereits ein Zuschuss zur Sanierung der Spitalkirche über 36.250 Euro beschlossen sowie ein Zuschuss zur Sanierung der Kirche in Göbelsbach in Höhe von 9.900 Euro. Damit war aber das Thema Kirchensanierung noch nicht abgeschlossen, denn zuvor wurde bereits entschieden, die Spitalkirche, die der Stadt über die Hl. Geist- und Gritsch´schen Fundationsstiftung gehört, endlich zu sanieren. Die Pläne dafür lagen bereits seit 8 Jahren in der Schublade, wie Bürgermeister Herker bemerkte, nur fehlte die Zusage von Zuschüssen. Nun kann die Stadt damit rechnen, dass von der etwa 750.000 Euro teuren Dachwerkssanierung Fördermittel in Höhe von gut 400.000 Euro fließen werden. Das Warten hat sich damit gelohnt. Altbürgermeister Prechter dankte, dass die Sanierung jetzt so schnell über die Bühne gehen könne, da zum Jahresende alles fertig sein soll. „Die Pfaffenhofener wissen gar nicht, welch ein kostbares Kleinod sie da in der Stadt haben“, so Prechter. Stadtrat Rainhard Haiplik regte an, auch den Turm der Kirche zu berücksichtigen.
Ohne weitere Probleme wurde die Änderung der Satzung für die Benutzung öffentlicher Einrichtungen angenommen, nur um die Neugestaltung der Plätze Ambergerweg und Gritschplatz gab es Diskussionen, welche Grüngestaltung am besten sei. Aber schließlich einigen sich die Stadträte auf ein Hochbeet in Kreuzform mit Sitzgelegenheiten beim Gritschplatz und einer mit Bäumen und Bänken versehenen kleinen Grünanlage beim Ambergerweg. Anregungen hatten sich Bürgermeister und Stadtbaumeister in Ingolstadt bei der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft in Ingolstadt geholt.
Als letzter Punkt der Tagesordnung wurde beschlossen, am „Tag der Städtebauförderung“ teilzunehmen. Angedacht ist eine Darstellung der bisher geförderten Städtebaumaßnahmen, ggf. auch mit einer Broschüre, und speziellen Stadtführungen. Damit wolle die Stadt ihre Dankbarkeit für die Fördermaßnahmen der letzten Jahrzehnte zeigen, so Bürgermeister Herker.
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