Prinz Kaspar im Rathaussaal Pfaffenhofen

Prinz Kaspar im Rathaussaal Pfaffenhofen

Ob jetzt eine Kammeroper Kammeroper heißt, weil man sie in einer Kammer spielen kann, weiß ich nicht und was der Opa seiner Enkelin auf die Frage geantwortet hat,  auch nicht, jedenfalls blieb nicht nur diese Frage beim Gastspiel, eben der Münchner Kammeroper, unbeantwortet.
Ein spartanisches Bühnenbild (Peter Engel), mit Tisch, Spiegel, Lampe und grauer Bühnenwand, reichte jedoch Maximilian Nowka, in einer Doppelrolle die ganze Geschichte (Karoline Wernicke) des Kaspar Hauser aus der Sicht des Detektives Fritz Feuerbach zu erzählen. Unterstützung, nicht nur musikalischer Art, bekam er dabei von Christiane Steffens (Flöte), Christophe Gördes (Klarinette), Thomas Wollenweber (Cello) und Alexander Kuralionok (Akkordeon) mit Musik von Franz Schubert.

Die Geschichte des Kaspar Hauser, Findelkind, möglicher Prinz und auf rätselhafte Weise vor 200 Jahren in Nürnberg erschienen, wird als ungelöster Kriminalfall erzählt. Der sonderbare Detektiv Fritz Feuerbach, dessen UrUrUr-Großvater schon an der Lösung der Herkunft von Kaspar Hauser gescheitert war, versucht es mit Hilfe der Kinder unter den Besuchern erneut. Dabei schlüpft er immer wieder mit viel Spielfreude in die Rolle des naiven Kaspar, dem die Spuren seines 13jährigen Martyriums in einem Kellerloch glaubhaft, anzumerken sind.

Die Frage, ob er gar ein Prinz ist, bleibt genauso unbeantwortet, wie die Frage nach seinem Gefängniswärter, der ihn anscheinen befreit und ausgesetzt hat. Wie gesagt viele Fragen werden die Eltern der Besucherkinder klären müssen, wenn sie denn gestellt werden. Eine Kammeroper, gespielt von einer Münchner Bühne, im Rahmen der Reihe Winterbühne Pfaffenhofen, funktioniert durchaus. Der Schauspieler und Sänger Maximilian Nowka hat sein Bestes gegeben, allein die Mimik und Körperbeherrschung verdienen extra Applaus. Ob der Stoff kindgerecht ist, muss nicht beantwortet werden, ein Klientel hat sich auf jeden Fall gefunden.

http://www.kammeroper-muenchen.com/prika_920.htm