Widerstand gegen Asylbewerberunterkünfte - Polizei vor Ort

Erster Widerstand gegen die geplante Unterkunft für Asylbewerber regt sich in Winden am Aign: Offenbar in der vergangenen Nacht zum heutigen Sonntag wurde vor dem ehemaligen Gasthof Däuber ein Protestplakat aufgestellt. Die Polizei war vor wenigen Minuten vor Ort.

 "125 Asylbewerber sind zu viel für unseren kleinen Ort! Denkt an unsere Kinder!", ist auf dem Plakat zu lesen, das mit Lattenpfählen zwischen Gehsteig und Einzäunung des Grundstücks von bislang Unbekannten befestigt wurde. Polizeibeamte haben das Schild zwar vorhin zur Dokumentation fotografiert, stellten aber in dieser Meinungsäusserung keine strafbare Handlung fest.

Nach aktuellen Plänen des Landratsamtes sollen in Winden und Ronnweg neben den beiden bereits bestehenden weitere Unterkünfte für Asylbewerber im Markt Reichertshofen eingerichtet werden. Während in Ronnweg das Vorhaben praktisch unter Dach und Fach ist, das heißt, ein Mietvertrag unterschrieben wurde, wird die Immobilie in Winden derzeit noch als Arbeiterunterkunft genutzt und könnte zumindest theoretisch mit 125 Betten Platz für ebenso viele Asylbewerber beherbergen. Der neue Eigentümer verhandle gerade mit der Regierung von Oberbayern über eine langfristige Vermietung an die Kreisbehörde, teilte Bürgermeister Michael Franken am vergangenen Freitag der Öffentlichkeit mit (Hallertau.info berichtete). Demnach liege ein entsprechender Antrag auf Nutzungsänderung dem Markt Reichertshofen bereits vor.

Ob die Immobilie tatsächlich angemietet wird, stehe noch nicht endgültig fest. Sobald dies absehbar sei, werde die Regierung von Oberbayern eine Informationsveranstaltung für die Bürger veranstalten. Es ist jedoch anzunehmen, dass die Behörde auf das Angebot zurückgreifen wird, da in ganz Bayern händeringend nach Unterkünften für die weiterhin steigende Zahl von Flüchtlingen gesucht wird.

+++ Die an dieser Stelle angekündigte Ergänzung des Beitrages mit Frankens Stellungnahme zum Mahnplakat in Winden wird aus aktuellem Grund voraussichtlich am heutigen Sonntagabend in einem eigenen Bericht erscheinen +++