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Asyl: Franken nimmt Stellung zu Winden, Reaktionen in Ronnweg verhalten

(Ronnweg / Winden am Aign , rt)

Angeblich ist der Mietvertrag zwischen dem Eigentümer und dem Landratsamt Pfaffenhofen schon unterschrieben, damit werden wohl in das Objekt an der Bahnhofstraße in Ronnweg bald die ersten Asylbewerber einziehen.

 

Über den auftretenden Widerstand, der sich jetzt offenbar gegen die geplante Unterkunft für Asylbewerber in Winden am Aign zu regen beginnt, hat Hallertau.info am heutigen Vormittag aktuell aus dem Reichertshofener Ortsteil berichtet. Bürgermeister Michael Franken (JWU) hat sich auf Anfrage von Hallertau noch am heutigen Sonntag dazu geäußert. Eine weitere Immobilie zur Unterbringung von Flüchtlingen ist in Ronnweg - die dortigen Reaktionen darauf sind dagegen verhalten.

Winden hat mit Stand Ende Februar dieses Jahres 827 Einwohner. Nun gibt es aus deren Reihen scheinbar Bürger, die fürchten, dass sie in ihrem Ort die momentan im Raum stehende Zahl von Flüchtlingen, die - zumindest erst mal auf dem Papier - dort untergebracht werden könnten, nicht schultern können: "125 Asylbewerber sind zu viel für unseren kleinen Ort! Denkt an unsere Kinder", haben Unbekannte auf ein Plakat geschrieben und vor dem Gasthof aufgestellt, der womöglich bald 125 Asylbewerbern Platz bieten könnte. "Dass die Schaffung einer Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber durch die Regierung von Oberbayern mit mehr als 100 Flüchtlingen Sorgen bei der Bevölkerung hervorrufen kann, verstehe ich", sagt Franken. Auch sei er der Überzeugung, dass mehrere kleinere Unterbringungseinheiten für alle Beteiligten besser seien. "Meinungsäußerungen dazu, solange sich diese im Rahmen des Gesetzes bewegen, sind legitim", betont der Ortschef. In Reichertshofen sei es, "dank des großartigen Einsatzes vieler ehrenamtlicher Helfer", bisher sehr gut gelungen, das Zusammenleben von Flüchtlingen aus Syrien und Afghanistan sowie den Bürgern aus dem Markt zu gestalten. "Die Strategie des Landkreises, vor allem dezentrale Unterkünfte mit weniger als 50 Bewohnern je Objekt anzumieten, ist in meinen Augen für Nachbarn und Flüchtlinge die bessere Lösung." Aufgrund des weiterhin starken Zustroms steige der Druck bei den Verantwortlichen in Regierung und Landratsamt, Unterkünfte zu organisieren. "Die Belegung von Turnhallen wäre sicherlich die schlechteste Lösung", so Franken.

So gut wie alles in trockenen Tüchern, was die Unterbringung von Flüchtlingen anbelangt, ist im Reichertshofener Ortsteil Ronnweg. Auch dort plant das Landratsamt Pfaffenhofen, Flüchtlinge einzuquartieren. Vergangenen Freitag soll dem Vernehmen nach der Mietvertrag zwischen den Parteien für das Anwesen in der Bahnhofstraße unterschrieben worden sein. Gerechnet wird damit, dass 15 Menschen dort zumindest vorübergehend leben werden. Ungenannt bleiben wollende Bürger zeigten sich verärgert darüber, dass sie erst quasi in letzter Sekunde von dem Vorhaben erfahren hätten. Gleichzeitig sei ihnen aber bewusst, dass es an der Situation nichts zu ändern gäbe und man nun sehen müsse, was da auf einen zukomme. Etwa aufkeimende Feindseligkeiten gegenüber den voraussichtlich bald in ihrem Ort wohnenden Asylbewerbern sind in Ronnweg jedenfalls nicht zu spüren.
 

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