Des Guten zu viel: Protest vor dem Rathaus am morgigen Dienstag
(Winden am Aign, rt)
Mit einer ganzen Staffel an Plakaten machen die Windener mittlerweile allen Passanten hinter ihren Gartenzäunen deutlich, was sie von der geplanten Unterbringung von 131 Asylbewerbern in ihrem 827-Seelen zählenden Dorf halten. Es sind ihnen einfach zu viele. Ein besonderer Aufruf gilt der Demonstration am morgigen Dienstag vor dem Reichertshofener Rathaus. Noch ist alles offen, was die Genehmigung der geplanten Einrichtung betrifft.
Rund um das derzeitige Fremdenwohnheim an der Windener Hauptstraße sind die vergangenen Stunden die Protestplakate wie die Pilze aus dem Boden geschossen. Der Tenor ist eindeutig: Asylbewerber ja, das lässt sich wahrscheinlich nicht verhindern, doch bitte nur nicht in dieser Masse. Die Windener zeigen sich dabei kompromissbereit und plädieren dafür, wenn schon, dann zwischen 30 und maximal 50 Asylbewerber bei ihnen im Ort unterzubringen. Was für beide Seiten, Ortsansässige und Asylbewerber, Vorteile brächte.
Jetzt gibt es dazu auch noch ein Einladungsplakat demnach für 18 Uhr zur "Bürgerdemo" vor dem Rathaus der Marktgemeinde um "zahlreiches Erscheinen" gebeten wird. Ein Hinweis findet sich auch auf die daran anschließende Sitzung des Bauauschusses um 18.30 Uhr, in deren Rahmen die vom neuen Eigentümer des früheren Gasthofes Däuber beantragte Nutzungsänderung behandelt wird. Es zeichnet sich schon heute bereits deutlich ab, dass diese vom Gremium vermutlich einstimmig abgelehnt werden wird. Dies würde in der Folge bedeuten, dass das Landratsamt Pfaffenhofen dann eine Entscheidung wird treffen müssen. Die Demonstranten werden sich darauf einrichten müssen, dass sie wegen der beschränkten Anzahl von Stühlen und Stellmöglichkeiten im Saal des Rathauses nicht alle im Sitzungssaal einen Platz finden werden.
Bekanntlich will auch der CSU-Landtagsabgeordnete Karl Straub auf politischem Weg versuchen, die in Winden beabsichtigte Zahl von unterzubringenden Asylbewerbern reduzieren zu lassen. Darüber hinaus will er eine Petition Windener Bürger in der übernächsten Ausschusssitzung für Eingaben und Beschwerden im Landtag behandelt wissen.
Offenbar dauert das ganze Verfahren doch noch einige Zeit. Wie auf Nachfrage von Hallertau.info am heutigen Nachmittag von der für die Einrichtung der Gemeinschaftsunterkunft maßgebende Regierung von Oberbayern zu erfahren war, lasse sich" in diesem frühen Stadium nicht abschätzen, wann mit einer Entscheidung zu rechnen ist", so eine Sprecherin der Bezirksregierung.
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