Marko Dinic ist neuer Lutz-Stipendiat
(Pfaffenhofen, hal)Lyriker Marko Dinic aus Salzburg zieht im Juni in den Flaschlturm
Der Neue kann kommen: In ihrer Sitzung am Montag, 16. März, kürte die Jury den Lyriker Marco Dinic aus Salzburg zum zweiten Lutz-Stipendiaten der Stadt Pfaffenhofen.
Am 2. März endete die Bewerbungsfrist für das Joseph-Maria-Lutz-Stipendium – ein Aufenthaltsstipendium im Bereich Literatur, das heuer zum zweiten Mal von der Stadt Pfaffenhofen vergeben wird. Das Stipendium ist dazu bestimmt, Schriftstellern während eines Aufenthalts in Pfaffenhofen die Möglichkeit zu geben, literarische Arbeiten zu beginnen, zu realisieren oder fertig zu stellen. Knapp 70 Bewerbungen waren wieder bei der Kulturabteilung der Stadtverwaltung eingegangen, darunter Einsendungen aus ganz Deutschland, aber auch aus Österreich.
Über die Vergabe des Stipendiums hat nun eine dreiköpfige Fachjury, bestehend aus dem Pfaffenhofener Schriftsteller und Kulturreferenten Steffen Kopetzky, der Kultur-Journalistin Barbara Fröhlich und dem Theaterwissenschaftler, Dramaturgen und Philosophen Dr. Lenz Prütting entschieden. Leicht hat es sich die Jury auch dieses Jahr nicht gemacht; zu viele gute Bewerbungen waren unter den Einsendungen, sodass viele potentielle Kandidaten zur Wahl standen.
Entschieden hat sich die Jury nun wieder für einen recht jungen Autoren: Der Lyriker Marco Dinic aus Salzburg ist gerade mal 27 Jahre alt und hat 2012 seinen ersten Gedichtband „namen.pfade“ in der Edition Tandem veröffentlicht. Dinic wurde 1988 in Wien geboren und wuchs in mehreren Städten auf: in Belgrad, Stuttgart, München, Salzburg und Berlin. Seit 2008 studiert er Germanistik und seit 2012 zudem Jüdische Kulturgeschichte in Salzburg. In mehreren Literaturzeitschriften, wie beispielsweise SALZ aus Salzburg oder LICHTUNGEN aus Graz, veröffentlichte er Gedichte und Kurztexte. Seit 2009 ist er auch Veranstalter zahlreicher Lesungen in Salzburg. Der junge Autor hat für seine literarische Arbeit bereits einige Preise erhalten, darunter 2013 den Exil-Literaturpreis in der Kategorie Prosa des Wiener Vereins EXIL. Im letzten Jahr war er außerdem „Artist in Residence“ in Brno (Tschechische Republik) und in Rom.
Die Jury begründete ihre Entscheidung mit der außerordentlichen Qualität des eingereichten Prosa-Textes, einer als „Fuge“ bezeichneten Erzählung aus seinem in Kürze bei der Edition Exil in Wien erscheinenden Debüterzählband. Dinic beweise in einer sehr lyrischen Prosa eine große Kunstfertigkeit in der kleinen Form und sei damit hervorragend geeignet, seinem literarischen Blick auf Pfaffenhofen, wie es die Richtlinien des Stipendiums vorgeben, angemessen Ausdruck zu verleihen.
Marko Dinic wird Anfang Juni als zweiter Lutz-Stipendiat den Flaschlturm beziehen und drei Monate dort verbringen. Am Freitag, 25. Juli, wird er im Rahmen des Kultursommers seinen Text für Pfaffenhofen – seinen „Zwischenfall“ – lesen.
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