Die Marien-Kapelle in Gurnöbach
(Pfaffenhofen, hal)Die barocke Marienkapelle in Gurnöbach soll renoviert werden, aber dazu müsste die Straße verlegt werden. Ferner werden Sponsoren gesucht.
Foto: Gronau
„O, Maria hilf!“, dieser Stoßseufzer entringt sich unwillkürlich dem Betrachter der kleinen Marienkapelle in Gurnöbach, die seinerzeit durch den Straßenbau arg in Mitleidenschaft gezogen wurde. Schon lange führt sie ein Dornröschendasein, nun wollen die Eheleute Mayr, zu deren ebenfalls denkmalgeschütztem kürzlich renovierten Hof das marode Bauwerk aus dem frühen 18. Jahrhundert gehört, eine grundlegende Renovierung durchführen.
„Das geht natürlich nicht, solange die Situation mit der Straße nicht verändert wird, der Eingang direkt unterhalb der Fahrbahn liegt, das Wasser hineinläuft und immer wieder Fahrzeuge die Dachkante beschädigen“, so Kreisheimatpfleger Roland Gronau.
Da Denkmalschutz eine öffentliche Aufgabe ist, wurde eine sog. Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, deren Kosten sich die Gemeinde Reichertshausen, der Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm, das Landesamt für Denkmalpflege und die Eigentümer teilen. Das Ingenieurbüro Brandl und Eltschig hat nun mehrere Möglichkeiten dargestellt, wie weiter vorgegangen werden kann. Roland Gronau: „Einer Versetzung der Kapelle an einen anderen Standort stimmt das Denkmalamt nicht zu, da diese zum Hof gehört und am Ort der Erbauung geschützt ist.“ Ein anderer möglicher Weg, der einige Vorteile bringt, wäre eine Verlegung der Straße. „Aber das Hauptproblem ist hier das Geld, denn die geschätzten Kosten von insgesamt 200.000 Euro sind noch nicht finanziert“, so der Kreisheimatpfleger. Auch wenn die Gemeinde Reichertshausen einen Anteil in Aussicht gestellt hat und der Landkreis sowie die Diözese etwas dazugeben, bleibt noch ein erheblicher Anteil für den Straßenbau ungedeckt. Hierfür werden dringend Sponsoren gesucht. Für die Renovierung der Kapelle selbst würden die Eigentümer den Hauptanteil übernehmen, auch die im Kloster Scheyern aufbewahrten Ausstattungsgegenstände sollen wieder hergerichtet und in der Kapelle untergebracht werden.
Roland Gronau: „Wir suchen außerdem alte Fotos der Kapelle, um das frühere Aussehen rekonstruieren zu können. Im Übrigen bleibt die Hoffnung, dass sich vielleicht, wie bei der inzwischen fast fertiggestellten Kapelle in Streitdorf, Geduld und Beharrlichkeit auszahlen und sich großzügige Geldgeber finden, damit auch in Gurnöbach einmal gesagt werden kann: „Maria hat geholfen!“
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