Schweinemästerei soll vergrößert werden
(Rohrbach, wk)
Großes vor hat die Betreiberfamilie des Schweinemastbetriebes in der Amtmannstraße im nördlichen Bereich von Rohrbach. Der momentan mit 800 Schweinen betriebene Stall soll um weitere 800 Tiere erweitert werden und zusätzlich soll eine Biogas-Anlage errichtet werden, die sowohl Strom als auch Wärme produzieren soll. Der Strom soll ins Netz eingespeist und die Wärme zur Beheizung des Hauses und Futtertrocknung verwendet werden.
Der Bauausschuss der Gemeinde befasste sich mit diesem Vorhaben als eine von zwölf Institutionen, die im Rahmen des Genehmigungsverfahrens, das über das Landratsamt Pfaffenhofen läuft, angehört werden, da hierzu auch das Einvernehmen der Gemeinde erforderlich ist. Im Rahmen dieses Genehmigungsverfahrens kam aus dem Landratsamt auch die Anregung, neben der Stallerweiterung doch auch eine Biogas-Anlage zu errichten, um die Abfallprodukte gleich vor Ort verwerten zu können. Nach einigen Recherchen und Wirtschaftlichkeitsberechnungen, entschloss sich die Landwirtschaftsfamilie, eine 75 Kw-Anlage zu bauen, deren Stromproduktion gut 250 Häuser beliefern kann. Die Abwärme dient zur Beheizung des Familienhauses, des Stalles und Trocknung des Futters, das überwiegend selbst auf der gut 140 ha großen Ackerfläche angebaut wird. Trotz der Erweiterung des 2004 errichteten Gebäudes und zusätzlicher Maßnahmen wird die Geruchsbelästigung des Ortes sogar geringer, betont der Betreiber und außerdem sei durch die Lage des Betriebes im Norden des Ortes und der seltenen Nordwinde ohnehin kaum eine Geruchsbelästigung zu erwarten.
Vor der Ortsbesichtigung des Mastbetriebes hatten die Ausschussmitglieder sich über die Möglichkeiten für Behindertenparkplätzen beim Rathaus, Alten Wirt, Kirche und Friedhof auf Wunsch der Seniorenbeauftragten Elfriede Schmid und Gemeinderat Helmut Weich kundig gemacht. Sie waren sich einig, einen Parkplatz beim Rathaus umzugestalten; bei der Kirche müssen die beiden vorhandenen Plätze nur ausgeschildert werden, ebenfalls gegenüber vom Friedhofshaupteingang. Außerdem waren sich alle einig, dass um das Rathaus herum Stolperstellen beseitigt werden müssen, die teilweise durch Pflasterabsenkungen entstanden sind. In der Ahornstraße wurde ein großes Grundstück begutachtet, das der Bauherr mit einem Dreispänner bebauen möchte, obwohl der Bebauungsplan maximal ein Doppelhaus vorsieht. Die Bauvoranfrage wurde deshalb abgelehnt. Außerdem wird in Waal ein Straßenspiegel gegen einen winterfesten ausgetauscht werden. Anschließend wurden die Autobahnunterführungen besichtigt, die nach Planung der Autobahndirektion auf eine zukünftige Breite von 10,10 Meter mit einer Fahrbahnbreite von 6,50 Metern und beidseitigen Not-Fußwegen plus Leitplanken erweitert werden sollen. Die Ausschussmitglieder schlugen dabei vor, gerade bei der Brücke Richtung Ossenzhausen einen Radweg einzuplanen, wobei Bürgermeister Keck darüber informierte, dass dieser Wunsch die Gemeinde 220.000 Euro kosten würde, wobei aber mit Zuschüssen zu rechnen sei. Gleiche Wünsche hatten die Mitglieder für die Unterführungen bei Waal und Ottersried, ganz nach dem Motto: Wenn schon geplant wird, dann aber richtig. Als letzter Punkt stand eine kleine Abweichung vom Bebauungsplan auf der Tagesordnung, die schon seit 25 Jahren besteht. Der Käufer einer Doppelhaushälfte hatte festgestellt, dass sich im Dachgeschoss eine zusätzliche, nicht genehmigte Wohnung befand. Auch wenn wieder die grundsätzliche Frage auftauchte, wie man bei alten Bebauungsplänen mit Abweichungen reagieren sollte, weil dann Unrecht zu Recht transformiert werde, wie es Hermann Rottmair ausdrückte, entschieden sich die Ausschussmitglieder diesen Fall zu akzeptieren.
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