Schulen im Schatten - Sonnenfinsternis wirft Fragen auf
(Pfaffenhofen, rt)Bei der morgigen Sonnenfinsternis schiebt sich der Mond etwa etwa 9.30 Uhr vor die Sonne und eine Stunde später ist der größte Teil der Sonne bis zu 68 Prozent verdeckt. Dieses Ereignis fällt ziemlich genau in die Unterrichts- beziehungsweise Pausenzeiten der Schulen. Viele Eltern sind ratlos, wie die Lehrer ihrer Schulkinder mit dem Ereignis im Unterricht umgehen. Ein gemeinsames Beobachten wäre zwar möglich, doch für all jene, die nicht schon vorgesorgt haben, gibt es kaum noch eine Chance, sich spezielle Beobachtungsbrillen zu besorgen. Ohne geeigneten Schutz riskiert man jedoch im schlimmsten Fall das Augenlicht.
Wenn es am morgigen Freitagvormittag finster wird, übt das besonders auf Kinder eine große Faszination aus und kaum jemand möchte sich das seltene Ereignis entgehen lassen. Wie eine Nachfrage unserer Zeitung bei Josef Steinberger, Leiter des Pfaffenhofener Schulamtes, ergab, bleibt es den jeweiligen Schulen überlassen, ob und wie sie die Sonnenfinsternis in den Schulablauf einbauen.
Einem gemeinsamen Beobachten steht deshalb grundsätzlich nichts im Wege. Doch ein Problem gibt es dabei für all jene Kinder, die womöglich während des Unterrichts die Finsternis beobachten dürften, es aber mangels einer geeigneten Schutzbrille nicht können. Im besten Fall ist es möglich, sie sich bei Schulkameraden auszuleihen, doch wo dies nicht geht, schauen sie quasi in die Röhre. Vorsorglich sollten deshalb alle Eltern, die über entsprechende Sonnenfinsternisbrillen verfügen, diese ihren Kindern mit in die Schule geben.
Von den Schulen selbst, so Steinberger, würden jedenfalls keine dieser Brillen ausgegeben. Fachleute warnen bereits davor, ohne geeignete Sichtschutzbrillen die Sonnenfinsternis zu betrachten oder auf alternativen Bastelanleitungen zurückzugreifen und sie sich selbst herzustellen. Die Augen von Kindern seien noch anfälliger als die von Erwachsenen, womit es schnell zu schwerwiegenden Netzhautschäden kommen könne.
“Die Zeit der Sonnenfinsternis deckt sich teilweise mit den Zeiten der großen Pause in den Schulen. Hier besteht Gefahr, dass die Kinder unbeaufsichtigt sind und voller Staunen in die Sonne schauen“, heißt es in einer Mitteilung der Bezirksregierung an die Schulen. Auch sie warnt eindringlich davor, ohne geeigneten Augenschutz (zertifizierte Spezial-Schutzbrille) in die Sonne zu schauen. Herkömmliche Sonnenbrillen schützten nicht vor schweren Augenschäden bis hin zur Erblindung. Niemals dürfe mit einem Fernglas oder Teleskop ohne Spezialfilter in die Sonne geschaut werden, sonst kann es kann in Bruchteilen einer Sekunde zur Zerstörung der Sehfähigkeit kommen. Auch mit Spezialbrillen sollten die Kinder nicht länger als maximal drei Minuten in die Sonne schauen.
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