Bedient vom Bürgermeister
(Pfaffenhofen, rt)
Proppenvoll war am gestrigen Abend der Pfaffenhofener Müllerbräu-Saal in den die SPD der Kreisstadt zum Demokrator-Starkbierfest geladen hatte. Für eine bombige Stimmung sorgten neben der Musikgruppe „D’Raith-Schwestern und da Blaimer“ mit ihrem wohl eher zufällig auch lokalpolitisch gesehen korrekten Programm „I mogs bunt“ Ober-Sozi Markus Käser mit Gesang und Gitarre und obendrauf Bürgermeister Thomas Herker als wahrlich bemühter Kellner.
Es zapfte Stadträtin und Festwirtin Julia Spitzenberger, assistiert von Braumeister Alexander Büch, beinahe pünktlich um 19 Uhr gekonnt mit drei Schlägen das erste Fass Demokrator-Doppelbock an und sie eröffnete damit gleichzeitig die promilleschwere Festivität.
Bevor dann die Raith-Schwestern mit dem Blaimer die Bühne rockten, trat Käser ans Mikrofon, hob hervor, dass praktisch alle festen und flüssigen Köstlichkeiten "Bio" seien und legte dann los mit einer - nach eigenen Angaben - vielfach von ihm gewünschten Gesangseinlage. Dass diese dann mit Hans Söllners „Mei Voda hot an Marihuanabam“ auch ausgerechnet noch sein Lieblingslied ist, machten die Griffe in die Gitarrensaiten umso runder.
Ehe die „Holledauer Bifescheißer“ nochmals eins aufspielten, durfte Kabarettistin Brigitte Moser die Glücksfee des Abends spielen: SV-Hopfavogel-Vorstand Siegfried Donhauser konnte alsdann ein Fass des extra für das Starkbierfest gebrauten Gerstensaftes mit nach Hause nehmen, weil er eben zu seiner offensichtlichen Freude zufällig die richtige Losnummer hatte.
Immer wieder huschte vor, während und nach den Programmpunkten Pfaffenhofens Bürgermeister Herker emsig, doch mit allerdings meist wenigen Halbekrügerl in den Fingern, durch die Reihen und bediente aufmerksam die zahlreich erschienene Gästeschar. Nach Kräften unterstützt wurde er dabei unter anderem von Stadtrat Steffen Kopetzky, der ebenfalls so manchen Balanceakt mit dem dunklen Gebräu riskierte.
Schließlich kam es zum kulturellen Höhepunkt des Abends und mit ihren ebenso kraft- wie gefühlvollen Stimmen legten die Schwestern Tanja und Susi los. Andi Blaimer war in dem neuen Programm – es geht darin um Liebe, das Leben und die Suche nach der wirklichen Freiheit – diesmal eher der zurückhaltende Part vorbehalten. Das Intro indes war bereits grandios gestaltet mit vielen Griffen in den imaginären Plattenschrank: „Der Kaffee ist fertig“, „La Montanara“ … Nach zwei Stunden und einer Zugabe blieb dann nur noch mit vom Doppelbock zähem Zungenschlag zu sagen: Schee wars bei de Sozis!
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