Weihnachtsgans im Sommer
(Niederlauterbach , rt)
Situationskomik am laufenden Band präsentierte am gestrigen Abend mit der bayerischen Komödie „Da Austragsschwindel“ die Theatergruppe Niederlauterbach. Der Saal des Niederlauterbacher Gasthofes Reich war vollständig mit begeistertem Premierenpublikum gefüllt. Die Laienspielgruppe wurde mit reichlich Szenenapplaus bedacht. Das Theaterstück von Autor Peter Landstorfer ist gespickt mit absurden Situationen und hält so manche Überraschungen bereit. Für die weiteren Vorstellungen gibt es nur noch wenige Restkarten.
„Da Austragsschwindel“ spielt auf dem Hof des verstorbenen Gemüsebauers Karl Ackermayr senior; dieser hat in seinem Testament dafür gesorgt, dass seine Frau, die „Moidl Mam“ (Brigitte Pauly), auf alle Fälle noch fünf Jahre nach seinem Tod einen „nobligen“ Austrag genießen kann. Würde sie früher sterben, ginge der Hof an die Kirche.
Nachdem bereits vier Jahre vergangen sind und die „Moidl Mam“ zu ahnen glaubt, was ihr bald nach Ablauf der fünf Jahre blüht, möchte sie das letzte „gute“ Jahr in ganz besonderer Weise ausnützen. Sie schmiedet zusammen mit ihrem Arzt und Vertrauten Thomas Dudlhofer (Markus Meier) einen außergewöhnlichen Plan, eben den „Austragsschwindel“.
Dieser bringt nicht nur ihre Familie, bestehend aus ihrem Sohn Karl Ackermayr Wolfgang Breitner, ihrer Schwiegertochter Agnes Ackermayr (Silvia Ottowitz) und ihrer Enkelin Christl Ackermayr (Anita Pauly) und Hausfaktotum Krautinger Franzl (Andreas Breitner) an den Rand des Wahnsinns. Federviehhändler Giggerl Girgl (Andreas Pauly) samt Weihnachts-Gans Fridoline und die Dandlerin (Andrea Rauch) können sich auf die merkwürdige Verhaltensweise im Haus Ackermann allerdings keinen rechten Reim machen. Das ist insbesondere dann der Fall, als mitten im Hochsommer auch noch der Heilige Nikolaus seinen Auftritt hat.
Alle Akteure haben unter der Regie von Christian Forsthofer mit großer Hingabe die jeweiligen Protagonisten verkörpert und die Zuschauer mit viel Situationskomik verwöhnt. Die Komödie „in vier Jahreszeiten“ deutet mit ihrem Untertitel bereits an, dass es sich um einen Vierakter handelt, der sich von der Handlung her über ein ganzes Jahr hinzieht. Damit muss natürlich auch das Bühnenbild entsprechend der Jahreszeiten angepasst werden. Zudem sind auf der Bühne auch noch drei Örtlichkeiten gleichzeitig darzustellen.
Diese Herausforderung ist von den Bühnenbauern Andreas Breitner, Konrad Schretzlmeier und der Raumausstattung Pauly mit großer Kreativität gelöst worden. Ein Hinweis mag an dieser Stelle gestattet sein: Beim Wechsel vom dritten in den vierten Akt ist die notwendige Umbaupause sehr kurz, so dass sich für den Zuschauer das Aufstehen von seinem Sitzplatz kaum lohnt.
Auf der Homepage unter www.theatergruppe-nlb.de sind die noch zur Verfügung stehenden Plätze zu sehen für die Vorstellungen am heutigen Ostermontag, 6. April und dann am Freitag, 10. April, Samstag, 11. April, Sonntag, 12. April, Freitag, 17. April, und Samstag, 18. April. Beginn der Vorstellung ist jeweils um 20 Uhr.
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