Frischer Kabarett-Wind auf der Langenbrucker Theaterbühne
(Langenbruck, rt)
Nicht "Emanzipation schiabt o…", wie ihr Programm lautet, sondern erstmal die Musik-Kabarettgruppe „Hanghena“ hat am gestrigen Samstag kräftig angeschoben auf der Theaterbühne Langenbruck. Vom Publikum wurden die Kleinkunst-Newcomer wegen ihres durchwegs unterhaltsamen Auftritts mit viel Beifall gewürdigt und erst nach zwei Zugaben und dazu auch noch eher widerwillig hinter die Bühne entlassen.
Sowohl mit ihren vielerlei Musikinstrumenten als auch in ihren Sing- und Sprechtexten präsentierte das Hanghena-Trio mit Marion Daschner, Magdalena Thumann und Sophie Hofner eine respektable Leistung. Dreistimmig oder auch solistisch nahmen sie das im Alltag mehr oder minder gut funktionierende Zusammenleben der Geschlechter trefflich aufs Korn und garnierten ihre Lieder zur Begeisterung des Publikums mit der einen oder anderen Überraschung.
„Servus beieinander, jetzt pack mas“, begrüßten die Mädels am Anfang ihre Gäste und gaben, wie angekündigt, ordentlich Gas. Schon beim dann folgenden Lied „Oida, ruck’s Geld raus – i wui ins Wirtshaus geh“ wurde klar, woher der Wind getreu dem Programmtitel weht. Eine der Hanghena - wer es war, blieb im Verborgenen - bot sich gar „zur Anschaffung“ an, nur ein Bewerber mit Führerschein kam dafür in Frage, wohne die Anzuschaffende doch so ländlich, dass täglich nur ein Bus dort vorbeikomme. Andererseits müsse der Auserwählte aber trinkfest sein, denn der nach nur zwei Jahren Verflossene „zuzelte“ noch an der ersten Maß Bier, während sie schon bei der dritten angelangt war. Wenn es dann so ist, dass „frau“ ein gewisses Achterbahn-Gefühl im Bauch habe, sollte sich „mann“ nicht zu früh freuen: „Liebe geht ja durch den Magen - doch ich hab‘s nicht vertragen.“ Und schon ist „mann“ wieder ausgeschieden.
Ja, so ist es halt heutzutage: Die geile Frau trinkt aus der Flasche und nimmt’s nicht mehr so genau, bis dass der Thermomix glüht. Alle Männer im Publikum konnten sich schon mal überlegen, ob sie zu jener Spezies gehören, die biertrinkend und chipsessend im Jogginganzug vor dem Fernseher sitzt und geneigt ist, ihrer Partnerin das Herz zu brechen. Diese Spezies mögen die Hanghena nämlich gar nicht (männermordende Tussis übrigens ebenfalls nicht) und ließen dies auch in aller Deutlichkeit wissen.
Das „Holledauer Lied“ gab es zwischendurch als außerprogrammliche Einlage und galt als Dank an Josef Reichart von der Langenbrucker Theaterbühne. Denn jener holte - ganz offenbar mit einem guten Riecher für Talente ausgestattet - das Trio quasi direkt vom Regener Volksmusikfest in die Pfarrer-Höfler-Halle.
Marion, Magdalena und Sophie sammelten fleißig und durchaus verdient viele Sympathiepunkte und brachten guttuenden frischen Kabarett-Wind in den Landkreis. Die drei Mädels aus und um den Markt Au kennen sich teils von Kindesbeinen an, machten sich erst vor knapp über zwei Jahren auf ihren Weg zur professionellen Musikkabarett-Truppe und schrieben ihr erstes und bislang einziges Programm "Emanzipation schiabt o…".
Vor etwas über sechs Monaten brachten sie dann auch ihre erste CD heraus. So wie sich die Hanghena in Langenbruck präsentierten, wird das sicher nicht ihr letzter Auftritt gewesen sein - da wird’s bestimmt noch einiges für Augen und Ohren geben …
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