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Deftige Wirtshausmusik vom alten Schlag

(Sandelzhausen, sh)

 

Schwung, Spaß und Stimmung mit den original „Muhakl“ aus Abensberg war angesagt am jüngsten „boarischen Nachmittag“ beim Unteren Wirt in Sandelzhausen. Mit natürlicher Akustik ganz ohne Verstärker und mit ihren äußerst ausgefallenen Instrumenten sorgte das Duo für urige Wirtshausmusik und ein Erlebnis der besonderen Art.

 


Das Duo „Muhakl“, das bereits durch Auftritte im Bayerischen Rundfunk und bei den Wirtshaustagen im Fraunhofertheater in München bekannt ist, begeisterte kürzlich ihr Sandelzhausener Publikum mit unvergleichlich urig-traditioneller Volks- und Stimmungsmusik. Dabei könnte man sich fragen: Was ist eigentlich ein Muhakl? Am treffendsten lässt sich das anhand der bayerischen Begriffe „g´scherter Ramml“ und „dolkerter Gloifl“ beschreiben.

„De scheena oidn Liada, des san mia“, sagte Sänger und „Obermuhakl“ Walter Adam über sich und seinen Komparsen Rudi Niedersteiner. Die Bezeichnung „Muhakl“ könnte als Gruppenname für die beiden nicht treffender sein, bezeichnet es doch den Inhalt vieler ihrer Lieder und Klang ihrer Musik, die aus dem „Bauch“ heraus kommt und nicht in steriler Perfektion erstickt.

 


Besonders beeindruckte Walter Adam, der voller Innbrunst und in unnachahmlicher Weise traditionell bayerisches Liedgut darbrachte. Großen Wert legen beide Musiker auf die gezielte Auswahl der gesungenen Texte, die fast ausnahmslos überliefert sind. Gerne greifen sie auf Zwiefache wie „Bauernmadl hi, Bauernmadl her“ zurück, was für die beiden als Bewohner von Abensberg, dem „Nördlichen Tor zur Holledau“ naheliegend ist.

 So gar nicht traditionell bei ihrer Musik sind allerdings ihre Instrumente, wie Charango, Nasenpfeiferl, Panflöte oder das Tenorbanjo, das sie aus ihrer gemeinsamen Vergangenheit als Dixiemusiker mitgenommen haben. Genau durch diese ungewöhnliche Instrumentierung bringen sie frische Klänge in die bayerische Volksmusik und machen diese um einige Facetten reicher.

 


Bereits Kultstatus erreicht hat Adam´s voglwilde Darstellung des Wirtshauslieds „Wann i nachts vo da Stanz hoamgeh“ womit er bereits im Fernsehen auftrat. Krachert, voglwild und wie kein Zweiter verlieh der geübte Sänger dem Stück eine ganz persönliche Note. Es folgten weitere Couplets und „Schnaderhüpferl“. Aber nicht etwas mit Tuba oder Quetschn, sondern Maultrommel, Lotusflöte, Sortenstangerl uvm. An „exotischen“ Instrumenten mangelte es den Künstlern also bei weitem nicht.

 


Kein Wunder, dass sich das Publikum von so viel Originalität nicht schlecht beindruckt zeigte. Die Besucher erwartete aber nicht nur deftige Wirthausmusi so wie sie früher von Bettelmusikanten gespielt wurde, sondern bayerische Küche mit zahlreichen Schmankerln in gemütlicher Runde. Somit ließ es sich trotz des schönen Frühlingswetters perfekt in der Stube aushalten.
 

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