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Für eine bessere Kommunikation?

(Wolnzach, hr)

Eine neue Sitzordnung und möglicherweise bald auch eine Live-Übertragung via Internet zur besten Sendezeit, zwei Themen, mit denen sich der Wolnzacher Gemeinderat in der letzten Gemeinderatssitzung befasst hatte. Ersteres  wurde nicht zum ersten Mal diskutiert.

Wie soll man im Gemeinderat sitzen: in einem offenem U oder doch besser im Karree, was, so die Meinung von Gemeinderat Peter Rech, der besseren Verständigung innerhalb des Gremiums dienen würde. Nach einer Vielzahl von Diskussionen kam nun der Versuch, eine neue Ordnung zumindest einmal auszuprobieren. „Wir werden uns das jetzt einmal vorurteilsfrei anschauen“, so der Rathauschef zum neuen Quadrat und zum zweiten Beamer.

Ja, die Informationen, die seitens der Verwaltung transportiert wurden, wurden nicht mehr nur an die Leinwand geworfen, sondern auch an die Rückwand hinter Bürgermeister und Verwaltung projiziert. Ein Versuch, den Gemeinderat Rech ausgearbeitet und versuchsweise aufgebaut hat. „Wenn dies der besseren Verständigung dient, so finde ich das nur gut“, so der Rathauschef, der damit auch die Hand zur konstruktiven Zusammenarbeit reicht. Wie die neue Sitzordnung von den einzelnen Fraktionen bewertet wird, das werden die kommenden Sitzungen zeigen.

Eines kann aber auch die neue Sitzordnung nicht beheben: das Ratschen. Zwar wurde in der Vergangenheit oft lamentiert – gerade auch seitens der FDP-UW-BGW – , dass man am Ende des Tisches wenig verstehe, aber dabei muss eben auch gesagt werden, dass so mancher Gemeinderat die Sitzungen, die letztlich der Meinungsbildung dienen sollen, für Unterhaltungen mit dem Nachbarn nutzt. Ob nun alt oder neu, das müssen am Ende die Fraktionen entscheiden, eines aber dürfte klar sein: Die Akustik wird nur dann besser, wenn nicht mehr getratscht wird. Ob dies schlussendlich dann aber zu einer wirklichen Verständigung führt, oder ob sich letztlich nur die Akustik verbessert, dass liegt nicht mehr an der Sitzordnung, sondern an den Gemeinderäten selbst.

Neben der Sitzordnung, die der besseren Kommunikation dienen soll, war auch ein möglicher Live-Stream ins Internet ein Thema. In Pfaffenhofen gibt es das schon seit Längerem. Dort werden die Sitzungen des Stadtrates ins Internet übertragen, so dass jeder Bürger die Möglichkeit hat, sie zu verfolgen. Wenn es nach dem Wunsch der CSU und der Freien Wähler geht, soll dies auch in Wolnzach künftig gemacht werden. „Wir stellen hierzu den Antrag, dies einmal genau zu prüfen“, so Fraktionsführer Max Weichenrieder (CSU). Dabei geht es aber wie Bürgermeister Jens Machold ausführte, nicht darum einfach in die Nachbarkommunen zu schauen, sondern die Anforderungen und Kosten ganz speziell für Wolnzach zu ermitteln. Hierbei stehen neben  einer Lautsprecheranlage, die für eine Übertragung unerlässlich ist, sondern auch alle anderen Kosten, die anfallen würden, im Fokus.

Mit großer Mehrheit stimmte der Gemeinderat dann auch für diesen Antrag, schließlich geht es in diesem Punkt auch darum, die Gemeindepolitik ein Stück weit transparenter zu machen. Lediglich die Gemeinderäte Matthias Boeck und Peter Rech, beide FDP-UW, votierten dagegen. Bleibt am Ende die Frage nach dem Warum?

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