Kombinierter Dammhirsch – Sauglocknläutn & Wiggerl im Hopfenmuseum
(Wolnzach, msk)
Gestern Abend konnten sich die vielen Zuhörer im Hopfenmuseum davon überzeugen, dass bayrische Comedy, gesungen und gesprochen, wunderbar zusammenpassen. Die Band „Sauglocknläutn“ riss das Publikum ordentlich mit. Mit dem bayrischen Kabarettisten Wiggerl gab es den zuvor besungenen „Stresstest“ für die eigenen Bauchmuskeln.
Mit Ritsch Ermeier an allem, was Tasten hat, Peter Röckl an der Bass-Gitti und Walter Zinkl an Gitarre und Bierflaschen im ersten Teil kam man schon ordentlich in die Bredouille: lautstark klatschen oder Text verstehen – Zinkl gab dankenswerterweise die nötigen Einsätze zum korrekten Mitmachen und auch Mitsingen. So durfte aktiv am „Stresstest“ teilgenommen und andächtig Röckls Ode an den flüssigen August gelauscht werden. Große Gefühle gabs dann auch nach dem Wechsel, als da Wiggerl die Bühne in Beschlag nahm. Das Handicap halb Ober-, halb Niederbayer, sprich „Niedrigbayer“ zu sein, ließ er sich wenig anmerken. Deutlicher teilte er seinen Unmut über die von Verkäuferin Emmi ruinierte Mofarockerkarriere mit – die kann einfach nichts werden, wenn dem „Stuze“ neben dem Objekt der Begierde a Scheibe Gelbwurscht angeboten wird.
Nach der Pause, die den Lachmuskeln dringend notwendige Erholungszeit verschaffte, setzte da Wiggerl noch einen drauf. Mit Rosamunde Pilcher und dem Kampf ums „Fernsehkastl“ leitete er direkt über zu dem zweiten Teil von „Sauglocknläutn“, in dem auch der fränkische „Dadort“ Anschauberechtigung hatte – jedenfalls immer noch eher, als so Programme wie „Dafroan is dafroan oder so“. Thematisch ergänzten sich die vier Künstler aufs Feinste und konnte sich jeder Zuschauer mehrfach wiederfinden. Das merkten auch die Künstler, die auf vielfache Zurufe reagieren konnten. Band und Kabarettist zeigten sich sehr angetan vom Wolnzacher Publikum und gestalteten zusammen einen abwechslungsreichen, unterhaltsamen Abend, der so gerne wieder stattfinden kann.
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