Facebook, Whats App und Co. - Finger weg?
(Mainburg, sh)
Der Elternbeirat des Gabelsberger Gymnasiums organisierte am Donnerstag einen hochaktuellen Vortrag zum Thema „Jugendliche in sozialen Netzwerken“. Da die im Internet stattfindenden Aktivitäten der Jugendlichen Trends und Strömungen unterworfen sind, ist es besonders für Eltern und Erwachsene oft schwer, potentielle Risiken und Gefahren zu erkennen.
Über die katholische Elternschaft konnte als Referent Studiendirektor Bruno Lux, Leiter der staatlichen Schulberatungsstelle für Niederbayern, gewonnen werden. Zu dem interessanten Vortrag erschienen viele Eltern und sogar zwei Schüler, die sich über dieses brandheiße Thema und all seine versteckten Gefahren informieren wollten.
Dass heutzutage Millionen Kinder bereits in jungen Jahren im Internet unterwegs sind, ist längst kein Geheimnis mehr. Doch dies passiert oft ohne Aufsicht, und weil sich die Cyberwelt zügig weiterentwickelt, verlieren die Erwachsenen oft den Überblick und können ihre Sprösslinge vor den vielen Risiken, die das Internet birgt, nicht hinreichend warnen oder gar eingreifen.
Der Vortrag am Gabelsberger Gymnasium gab einen Überblick über die beliebtesten und meistgenutzten Internetplattformen, über soziale Netzwerke und den Erwerb von Medienkompetenz für den kritischen Umgang mit dem Internet. Aber auch über unbedachte Datenpreisgabe und sonstige unüberlegten Handlungen im Netz, die oft verheerende Konsequenzen nach sich ziehen, wurde die Zuhörerschaft intensiv aufgeklärt.
Mit dem Zitat „Nein du wurdest nicht gedownloadet, du wurdest geboren“ führte Bruno Lux von der Schulberatungsstelle in Niederbayern auch schon zum Kernthema seines Vortragabends hin. „Kinder und Internet gehören heute einfach zusammen“, meinte Lux. Allerdings sei die Faszination, die von der Welt des Internets mit seinen unbegrenzten Möglichkeiten ausgeht so groß, dass sich weder Kinder noch Erwachsene der versteckten Gefahren bewusst seien, ja diese häufig einfach ignorieren.
Neben dem illegalen Handel mit persönlichen Daten und trügerischer Online Geldtransaktionen zählt das sogenannte „Cyber Mobbing“ mittlerweile zu den am häufigsten vorkommenden Angriffen auf die eigene Persönlichkeit im Internet, erzählte Lux. Besonders Jugendliche tauschen sich verstärkt in sozialen Netzwerken oder über Chat-Programme aus.
Dabei werden oft persönliche Informationen wie zum Beispiel Sorgen und Probleme preisgegeben. Und damit Angriffsfläche für die sogenannten "Cyber Bullies" geschaffen, denn beim Mobbing werden die vermeintlichen Schwächen des Opfers ausgenutzt. Auch die Veröffentlichung von Bildern und Videos im Netz birgt Gefahren.
Allzu schnell können sie zur Bestätigung bestimmter Beleidigungen verändert und in neuer Form verteilt werden. Hierzu konnte Herr Lux einige Fallbeispiele geben, wo Jugendliche unbedacht freizügige Fotos von sich selbst „nur“ an einen vertrauten Freund geschickt hätten und einen Tag später wusste die ganze Schule davon.
Aufgeklärt wurde man auch über Plattformen wie twitter, skype, YOUTUBE etc. Interessanterweise steht „Facebook“ nicht wie erwartet an erster Stelle der meistbesuchten Netzwerke. Spitzenreiter seien die Superwanze „Whats App“ gefolgt von „Instagram“. Dort gibt es gar keine Altersbeschränkung. Seit 2010 kann hier jeder mit jedem Fotos und Videos teilen.
Natürlich kann man sich auch als "privat" anmelden und seine Inhalte nur für ausgewählte Personen sichtbar machen. Aber wer viele "Follower" will, die immer die neuesten Posts sehen, muss für alle sichtbar sein. Die Schar an Fremden, die sich dann unter die so unbedingt gewollten Follower mischt, wird gerne ignoriert. „Gerade solche Orte sind Tummelplätze für Kriminelle oder Pädophile", so Lux.
Wichtig sei zu wissen, dass pauschale Verbote durch Eltern wenig nützen. Ein offenes Ohr zu haben für das, was die Kinder im Netz treiben und Interesse daran zu zeigen, sei ein guter Weg. Wer sich näher über sämtliche Themen rund um das Internet informieren möchte, dem sei die Seite www.klicksafe.de empfohlen.
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