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Nein, Mama; das ist das Sandmännchen

(Scheyern, rs)

Mit einer selbst erlebten Geschichte aus einer Aufführung von "Hänsel und Gretel" im Münchener Nationaltheater vor einiger Zeit leitete Abt Markus Eller die Aufführung der Märchenoper im Kloster Scheyern am Sonntagabend ein. Der Wittelsbacher Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt, die Begeisterung über die Aufführung kannte keine Grenzen.

"Nein, Mama; das ist das Sandmännchen", rief ein Kind seiner Mutter zu, als "Hänsel und Gretel" im Nationaltheater aufgeführt wurde. Und das bei zuvor absoluter Stille im Saal, so Abt Markus. Aber die Kinder dürften das, betonte er ausdrücklich, sind sie doch schließlich die "Spezialisten", was Märchen angeht. Und diese so adressierten Spezialisten waren es, die die Märchenoper am Sonntagnachmittag im schönen neuen Wittelsbacher Saal des Kloster Scheyern selber aufführten.

Monatelange Vorbereitung und vor allem ein fantastisches Zusammenwirken von Mittelschule, Kindergarten, Pfarrgemeinde, Singschule und Basilika-Orchester - nur das hat eine derartige Aufführung überhaupt erst möglich gemacht. Veronika Feldmann, Alice Köstler-Hösl und Markus Rupprecht haben gemeinsam mit vielen Kindern und Jugendlichen - den "Spezialisten" eben - über Wochen und Monate hinweg Szenen wieder und wieder einstudiert, Arrangements verfasst, Musikstücke geübt und Abläufe vereinbart. Das Ergebnis war schlicht und einfach beeindruckend: das Streichquartett unter der Leitung von Markus Rupprecht und der Jugendchor, die musikalisch durch das Programm führten; Alice Köstler-Hösl als Märchen-Erzählerin, die die szenischen Überleitungen vermittelte; Veronika Feldmann, die es vor lauter Gestikulieren und Coachen fast gar nicht auf ihrem Platz in der vordersten Reihe hielt; und dann noch sie: die Kinder, die Spezialisten für Märchen, Fabeln und Fantasien.

Man hat sie nicht gezählt; es waren ungemein viele Akteure auf der Bühne. Rein altersmäßig beginnend im Vorschulalter bis zum Ende der Grundschule wohl so etwa. Als Gruppe von Engeln beispielsweise, als Hagebutten bei "Ein Männlein steht im Walde", als besen-reitende Hexen oder einfach nur als Bäume des Waldes. Jeder Spezialist - Entschuldigung: jedes Kind hatte seine Rolle zugewiesen bekommen und ausgefüllt. Dazu gesellten sich natürlich die Hauptpersonen der Handlung, die Geschwister Hänsel und Gretel nämlich, deren Eltern, aber auch die böse Hexe. Es ist alleine schon bewundernswert, wie diszipliniert und reibungslos die Abläufe bei dieser Vielzahl an Teilnehmern vonstattenging.

Auch wenn die "Macher" dieser Inszenierung oben genannt sind, das Lob geht weiter an all die vielen Helfer im Hintergrund, die hier aufzuzählen gar nicht möglich wäre. Für viele Mamis war es ein wunderschönes Muttertagsgeschenk, Sohn oder Tochter als Teil dieser Aufführung erleben zu dürfen. Weil an einem solchen Tag ja ohnehin zumeist "Familie" angesagt ist, haben auch viele Großeltern dem Programm beigewohnt. Allen dürfte eines gemeinsam geblieben sein am frühen Sonntagabend: etwas ganz Beeindruckendes erlebt zu haben, dem wundervollen Ergebnis ehrenamtlichen Engagements beigewohnt zu haben. Danke an alle Beteiligten, die die lange Zeit des Übens und Einstudierens auf sich genommen haben; es hat sich definitiv gelohnt.

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