Das Zentrum bekommt ein neues Gesicht
(Au i.d. Hallertau, hr)Wie entwickelt sich der Markt Au? Eine Frage, die den Gemeinderat schon seit vielen Jahren umtreibt. Vor allem die enge und doch sehr lange Ortsdurchfahrt rückte dabei immer wieder in den Fokus. Nach vielen Bemühungen konnte diese nun zur Ortsstraße abgestuft und so neu überplant werden.
„35 Jahre lag unser Markt quasi in einem Dornröschenschlaf“, so Bürgermeister Karl Ecker. Dann, 2011, wurde die Ortsumgehung genehmigt, und somit auch der Grundstein für die weitere Entwicklung gelegt. Der weiteren Frage, der sich dann in erster Linie die Gemeinderäte stellen mussten, war: Wie geht es weiter mit dem Marktzentrum? Das zentrale Anliegen dabei war, dass nicht nur der Verkehr durch den Ortskern langsamer, sondern diese auch aufgewertet wird.
In einem Architektenwettbewerb sollten dann Ideen und Möglichkeiten ermittelt werden. Insgesamt beteiligten sich 20 Planungsbüros und reichten am Ende ihre Vorschläge ein. „Fast zwei Tage saß dann die Jury zusammen, um den Sieger zu küren – eine sehr schwierige Aufgabe“, erläuterte der Bürgermeister. Sieben der eingereichten Vorschläge hatten die Auer dabei in die engere Wahl gezogen, dabei betonte der Rathauschef die hervorragende Qualität der abgegebenen Arbeiten.
„Es fiel uns wirklich sehr schwer“, bestätigte auch der stellvertretende Fachpreisrichter Martin Birgel. Am Ende jedoch war das Ergebnis einstimmig.
Martin Wich und das Planungsbüro Terra Nova konnten sich den ersten Platz sichern. „Uns freut das natürlich sehr“, so Wich, als ihm Bürgermeister Karl Ecker den Preis überreichte. „Es war schon ein sehr schwieriges Projekt“, so Wich weiter. Und verwies in diesem Zusammenhang vor allem auf die sehr lange Ortsdurchfahrt. Wie also gliedert man das Zentrum? Und hier warfen die Planer einen Blick in die Historie. „Es gibt zwei Achsen die Au durchziehen, zum einen die langgezogene Straße aber auch eine 'Grünachse', die der Leitendorfer Bach gemeinsam mit dem Schloss- und dem Löschweiher bildet.“ Der Marktplatz, mit Rathaus, Kirche und Pfarrheim bildet das Zentrum, das beide verbindet. Insgesamt soll ein Ortskern entstehen, der den Gewerbetreibenden die Möglichkeiten lässt ihren Betrieb zu führen, andererseits aber das Areal um den Marktplatz sichtlich aufwertet. So war natürlich auch das Thema Verkehr von einer zentralen Rolle. Dieser soll künftig eben deutlich langsamer durch das Zentrum rollen. „Unsere Planung sieht im Kern einen sog. 'shared Space' vor“, erläuterte Martin Wich. Gemeint ist damit, dass im Bereich um den Marktplatz Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger gleichberechtigt sind. Entlang der Grünachse soll gleichzeitig ein Naherholungsraum mit Möglichkeiten zum Verweilen geschaffen werden. Kinder könnten sich dann auch über einen Naturspielplatz am alten Löschweiher freuen.
„All diese Planungen werden das Zentrum des Marktes deutlich aufwerten“, so Ralph Kulak, der mit seinem Planungungsbüro Logo Verde den zweiten Platz belegte. Nachdem nun also der Gewinner des Wettbewerbs feststeht, betonte Bürgermeister Karl Ecker, will man im Markt auch an die Umsetzung dieser Planung gehen. Bis 2016 sollen die entsprechenden Ausführungsplanungen erarbeitet werden, dann die Untere- und Obere Hauptstraße abschnittsweise umgestaltet werden. „Es wird unseren Markt natürlich signifikant verändern, aber Au wird auch Au bleiben“, so der Rathauschef, der in diesem Zuge noch einmal allen Preisträgern – Martin Wich, Ralph Kulak und Josef Garnhardtner – herzlich gratulierte.
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