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Erste Einblicke in Wolnzachs neueste Produktionsstätte

(Wolnzach,, )

In Europa gibt es nur noch vier Produzenten mit ähnlicher Palette. Mit der Firma Herion sitzt einer davon in Wolnzach, allerdings erst seit August 2007. Voraus gingen 60 Jahre Pfaffenhofen. Mit der Insolvenz 2002 wurde es dort sehr schwierig. Noch dazu waren die Räumlichkeiten nicht konkurrenzfähig. Claude Herion kaufte in seiner Auffanggesellschaft die Produktionsteile der alten Firma und dann kam der "6er im Lotto": Wolnzach bzw. die MarktentwicklungsGmbH baute ihm auf ihre Kosten ein ideales Betriebsgebäude, das er als Mieter nutzt. Sollten die Mieten lange Jahre bezahlt werden, entstünde für beide Seiten eine Win-Win-Situation, so formulierte es Bürgermeister Schäch zum Einstieg der Betriebsbesichtigung letzten Montag.

Der Gewerbeverband hatte als Erster die Chance, die Produktion nach dem Umzug zu besichtigen. Erst im Frühjahr 2008 ist ein Tag der offenen Türen geplant. Schäch: " Da werden einige Gemeinderäte mosern, warum nicht der Gemeinderat als Erster dran kam". Des Bürgermeisters einfache Erklärung: die Außenanlagen seien ja noch nicht fertig. Nächsten Samstag sollen diese aber entstehen: mit Material von Hofmeier, Arbeitskräften aus der Belegschaft und finanziert von der Hallertauer Volksbank.

Firmenchef Claude Herion erklärte die Firmenstruktur und das Liefer- und Produktionsprogramm. Neben einem großen Teil an Handelsware würden die gängigsten Artikel selbst gefertigt. Gerade bei Zahnstangen habe Herion eine hohe Markt- und Produktionskompetenz mit Absatz weltweit. In China existiert eine fünfköpfige eigene Vertriebsgesellschaft. Für Russland findet sich soeben ein Vertriebspartner, ähnlich wie er in den USA besteht. Fakturiert wird aber nur in Euro. In zwei Gruppen wurden die Wolnzacher durch den ganzen Betrieb geführt - von der 4500 qm großen Werkhalle über das Lager bis zur Verwaltung und den technischen Büros.

Stahl aus Deutschland zieht sich durch die ganze Fertigung, die größtenteils CNC-gesteuert abläuft. Vier automatische Lagertürme sorgten für Lieferung nach Bestellung. Weitere sind geplant. Auch neue Fräsmaschinen sind im Anmarsch. 80 Mitarbeiter, davon 12 Auszubildende, zählt das Unternehmen, wobei 30 an Schreibtischarbeitsplätzen und 50 in der Produktion/Logistik ihr Geld verdienen. 1825 wurde es von Claudes Ururgroßvater im Elsaß gegründet. Mit dem ersten und zweiten Weltkrieg verlor die Familie fast alles: Enteignungen der Produktionsstätten. Claude Herion: "In Wolnzach haben wir endlich wieder einen Produktionsstandort."

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