Niederlage gegen Unterbruck: irgendwann reißt jede Serie

Der Gerolsbacher Trainer Heiner Bosse hatte schon vor dem Spiel ein ungutes Gefühl: "Das wird ein unangenehmes und sehr schweres Spiel werden", unkte er; und das nicht aus rein psychologisch-taktischen Überlegungen, wie der Spielverlauf der SG Scheyern/Gerolsbach gegen die FCA Unterbruck zeigen sollte. Der Tabellenführer aus dem südlichen Landkreis musste sich den Verfolgern am Ende mit 1-2 (0-1) geschlagen geben.

16 Spiele lang hatten die Mädchen der Spielgemeinschaft zuvor keine Niederlage einstecken müssen; irgendwann reißt jede Serie, diese aber hat es aus Sicht des Kreisliga-Tabellenführers zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt erwischt. Man hat zwar 3 Spieltage vor Saisonende noch immer 2 Punkte Vorsprung in der Tabelle auf den FC Ingolstadt 04 II - und damit alles in eigener Hand, was den Saisonabschluss angeht - , jedoch kommt es am 13.6. in Gerolsbach zu einem direkten Aufeinandertreffen und somit zu einem defacto Endspiel der beiden Titelaspiranten um Meisterschaft und Aufstieg.

Eines wurde im Spiel gegen den FCA Unterbruck sehr schnell deutlich: in diesem Match würde diejenige Mannschaft die Oberhand erzielen, die den Kampf mehr annimmt und den stärkeren Willen besitzen würde. Und das waren an diesem Tag über weite Strecken des Spiels die Gastgeberinnen. Immer wieder stellten sie die Abwehr der Scheyrer / Gerolsbacher Mädchen mit ihren schnellen Spitzen vor deutlich sichtbare Probleme. Besonders die linke Angriffsseite mit Lea Rebenschütz und Sarah Winstermann brachen ein ums andere Mal durch und tauchten somit allein vor Desirée Krauß im Gästetor auf.

So fiel letztendlich auch das 1-0 für die Gastgeberinnen in der 8. Minute durch Suzana Stankovic keineswegs überraschend. Nach dem schnellen 2-0 kurz nach der Halbzeitpause - 45. Minute; wiederum Stankovic mit unhaltbarem Drehschuss ins rechte untere Eck von der Strafraumgrenze - wurden die mitgereisten Fans des Gästeteams immer nervöser. In der Mannschaft gab es jedoch noch einmal einen Ruck und man besann sich auf die offensiven Stärken. Ein Angriff nach dem anderen rollte jetzt auf das Unterbrucker Tor; verbissen kämpfte besonders Isabell Orlishausen um jeden Ball, versuchte den zählbaren Erfolg geradezu zu erzwingen. Mehr als der Anschlusstreffer durch Lea Lugscheider (57.) wollte aber nicht gelingen.

Nach zuvor drei klaren Siegen gegen den FC Ampertal Unterbruck (3-0 / 2-0 / 6-2) musste der Tabellenführer aus Scheyern und Gerolsbach anerkennen, dass in diesem Spiel das kämpferisch bessere Team gewonnen hat. Den Kopf muss aber deswegen noch lange niemand in den Sand stecken: Siege gegen die beiden abgeschlagenen Tabellenletzten vorausgesetzt reicht im "Endspiel" ein Unentschieden gegen Ingolstadt, um Meisterschaft und Aufstieg perfekt zu machen. Und das ist bei den bisherigen drei Spielen der laufenden Saison gegen die Schanzerinnen jedes Mal gelungen - zuletzt sogar in sehr überzeugender Manier!