Eklat in den Reihen der Reichertshofener CSU
(Reichertshofen, rt)Elisabeth Kukral und Rudi Repper gehen künftig
gemeinsam eigene Wege im Gemeinderat von Reichertshofen. Fotos: CSU
Wegen gravierender Unstimmigkeiten haben die Reichertshofener CSU-Marktgemeinderäte Elisabeth Kukral und Rudolf Repper ihrer eigenen Fraktion den Rücken gekehrt, machen aber als unabhängige Fraktion im Gremium weiter. Den Christsozialen indes bleiben sie treu. Ein schwerwiegender Vorwurf an ihre Fraktionsspitze lautet im übertragenen Sinn, dass von ihr getrickst und eine eigentlich parteiinterne Schelte zur Begründung eines Dringlichkeitsantrages an die Adresse des Bürgermeisters missbraucht wurde.
„Für eine weitere Zusammenarbeit unsererseits mit der örtlichen CSU-Fraktion sehen wir nun leider keine Grundlage und Möglichkeit mehr, da das Vertrauensverhältnis endgültig zerstört ist. Wir werden aus der CSU-Fraktion austreten und gemeinsam eine eigene unabhängige Fraktion bilden.“ Dies teilten heute Kukral und Repper dem Reichertshofener Bürgermeister Michael Franken (JWU), CSU-Kreischef Karl Straub und ihren Kollegen im Gremium schriftlich mit.
Die Rede ist von Missstimmung und Problemen bei der Zusammenarbeit innerhalb der CSU-Fraktion. Als Begründung für ihre Entscheidung führen Kukral und Repper unter anderem die vergangene Sitzung des Bauausschusses an, in der Kukral zwar die erste Vertreterin für alle CSU-Bauausschussmitglieder ist, jedoch für eine notwendige Vertretung nicht angesprochen worden war.
Thematisiert wurde insbesondere die Sitzung des Gemeinderats vom 28. April. In deren Verlauf wurde dem Baurechtsjuristen Professor Ferdinand Kuchler von CSU-Fraktionsführerin Andrea Schweiger unterstellt, ein Gefälligkeitsgutachten im Hinblick auf die Windener Asylbewerberunterkunft für den Bürgermeister erstellt zu haben (Unsere Zeitung berichtete).
In einem Schreiben an Schweiger haben Kukral und Repper daraufhin die „Missstimmung intern in der Fraktion“ moniert. „Dieses Schreiben war unsererseits nur für den internen Gebrauch in der CSU-Fraktion gedacht“, die darin enthaltenen kritischen Formulierungen seien unmissverständlich auf die Reichertshofener CSU bezogen gewesen.
So habe etwa darin gestanden, dass Oppositionspolitik nicht aus persönlichen Angriffen gegenüber anderen bestehen könne, da diese Form von Kommunalpolitik unglaubwürdig sei und nicht der Sache diene. „Unsere Erwartungen waren, dass man unsere aufgeführten Punkte ohne uns in der Fraktion diskutiert und anschließend mit uns darüber spricht, wie wir in der Fraktion die kommenden fünf Jahre weiter arbeiten wollen.“
Einer der Vorwürfe Kukrals Und Reppers lautet, dass ohne Rücksprache Auszüge des an die Adresse der Reichertshofener CSU-Fraktion gerichteten Papiers für deren Antrag (Dringlichkeitsantrag: „Diskussion und Aussprache über den Umgang des Ersten Bürgermeisters mit den Marktgemeinderäten“) quasi missbraucht worden ist.
Kukral und Repper formulieren dies so: „Dabei gelangte durch ‚Riss aus dem Zusammenhang und Weglassen von Worten und Textpassagen‘ das Gegenteil von dem an die Öffentlichkeit, was für eine „interne Aussprache in der CSU-Fraktion“ gedacht war. Dies sei in keiner Weise akzeptabel. Es entstand dadurch der Eindruck, „dass sich unser Schreiben gegen Bürgermeister Michael Franken bzw. Herrn Prof. Dr. Kuchler richten sollte, was schlichtweg falsch ist.“ Hallertau.info wird darüber in einem eigenen Beitrag berichten.
Kukral und Repper versichern ihre Loyalität gegenüber dem CSU-Ortsverband Reichertshofen und dem CSU-Kreisverband, dem sie keinen Schaden zufügen wollen. Doch für eine gemeinsame Arbeit im Gemeinderat halten sie nun das Fass für übergelaufen und ohne jede Zukunft: „Für eine weitere Zusammenarbeit unsererseits mit der örtlichen CSU-Fraktion sehen wir nun leider keine Grundlage und Möglichkeit mehr, da das Vertrauensverhältnis endgültig zerstört ist. Wir werden aus der CSU-Fraktion austreten und gemeinsam eine eigene unabhängige Fraktion bilden.“
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