Paukenschlag im Marktgremium: Schweiger, Felber und Pfab schmeißen hin!
(Reichertshofen, rt)
CSU-Fraktionsführerin Andrea Schweiger hat heute ihren Rücktritt bekannt gegeben.
Überraschend niedergelegt haben heute ihr Mandat drei Reichertshofener Gemeinderäte der CSU: Fraktionsführerin Andrea Schweiger, Johann Felber und Josef Pfab. Das Trio teilte dies eben per Pressemitteilung mit. Die Nachfolger sind bereits benannt. Bürgermeister hofft nun auf ruhigere Zeiten im Rat.
Nachdem unlängst mit Elisabeth Kukral und Rudi Repper zwei CSU-Gemeinderäte ihren Rückzug aus der Fraktion erklärten (Unsere Zeitung berichtete), sind die Verhältnisse innerhalb der christsozialen Fraktion und gegenüber dem Marktbürgermeister Michael Franken (JWU) offenbar derart zerrüttet, dass die drei ihrem Wählerauftrag nicht mehr nachkommen wollen. Während Felber und Pfab ihre entsprechende Entscheidung auf den 28. April datieren, lässt Schweiger sich zu einem konkreten Datum darüber nicht aus.
„Ich habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht, denn den Auftrag der Wählerinnen und Wähler nehme ich sehr ernst. Allerdings kann gute Arbeit im Gemeinderat nur mit entsprechend hohem zeitlichen Aufwand und Einsatz geleistet werden“, schreibt Schweiger. Aus beruflichen Gründen sei es ihr nicht mehr möglich, das Amt als Marktgemeinderätin „auch weiterhin so auszuüben, dass es den Wähleransprüchen genügt.“ Sie bedankt sich bei den Kollegen im Marktgemeinderat „für eine aufregende Zeit, interessante Diskussionen und ein produktives, vertrauensvolles Miteinander“ und bei der Gemeindeverwaltung für die gute Zusammenarbeit. Als ihren Amtsnachfolger nennt sie Josef Fuchs, den sie am 2. Mai über ihre Entscheidung informiert habe.
Johann Felber gibt sein Mandat im Reichertshofener Gremium zurück.
Johann Felber merkt in seinem Schreiben an, dass er über 31 Jahre das Ehrenamt des Marktgemeinderates gerne ausgeübt habe. „Ich habe viele Anregungen eingebracht und einiges bewirken können. Doch nun ist die Zeit reif, Platz zu machen für einen jüngeren Kollegen.“ Seine Demokratievorstellungen und der gemeindliche Eid legten ihm diesen Schritt nahe. Sein Dank gelte allen, die ihn bei seiner Gemeinderatsarbeit unterstützt hätten. „Besonders gefreut hat mich die Anerkennung der Bevölkerung, die mir bei den Gemeinderatswahlen stets hervorragende Wahlergebnisse zukommen ließ.“ Als Nachfolger Felbers ist Dieter Lindenmeier vorgesehen. Jenen habe er am 08. Mai über seine Entscheidung unterrichtet.
Macht ab sofort nicht mehr weiter im Gemeinderat: Josef Pfab. Alle Fotos: CSU Reichertshofen
Josef Pfab teilt zu seinem Rücktritt mit, dass er seit nunmehr 13 Jahren im Gemeinderat gerne das Ehrenamt des Marktgemeinderates ausgeübt habe. „Leider ist diese verantwortungsvolle Aufgabe in Verbindung mit meiner Schreinerei nicht mehr zu bewältigen.“ Auch Pfab bedankte sich beim Bürgermeister und seiner Verwaltung, seinen Kollegen im Marktgemeinderat für die „vertrauensvolle, ehrliche und offene Zusammenarbeit, insbesondere für den fairen Umgang in den Sitzungen“ und den Wählern. Die vergangenen Wahlergebnisse hätten gezeigt, „dass ich eine große Anerkennung in der Bevölkerung gewonnen habe.“ Nachfolger Pfabs soll der darüber ebenfalls am 8. Mai von ihm informierte Martin Reichart werden.
Bürgermeister Franken erklärte auf Nachfrage unserer Zeitung in einer ersten Reaktion: „Mich hat die Entwicklung bei der CSU total überrascht und ich hoffe jetzt, dass nun Ruhe einkehrt im Gemeinderat.“ Trotzdem wolle er jedoch an der bereits angekündigten Klausurtagung des Gremiums festhalten. In der kommenden Gemeinderatssitzung wird nun förmlich der Rücktritt Schweigers, Felbers und Pfabs festzustellen und gleichzeitig über die Nachrücker zu beschließen sein. Daraufhin wird bei ihnen angefragt, ob sie das Mandat annehmen. Mit einer Vereidigung wäre bei Zusage in der Sitzung des Gemeinderates am 21. Juli zu rechen. Die Gründung einer neuen Fraktion Kukral/Repper ist übrigens von keinem der beiden offiziell-verbindlich bekannt gegeben worden. Von daher bleibt jetzt abzuwarten, ob sie nach der neuesten Entwicklung nicht doch wieder zu ihrer Fraktion zurückkehren wollen.
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