Da wurde es dem Landrat heiß und kalt
(Ilmmünster, rt)
Der „Männergesangsverein Liederkranz Ilmmünster“ feierte heute Abend sein 90-jähriges Bestehen mit einem Festkonzert im örtlichen Pfarrheim. Zusammen mit der Liedertafel Pfaffenhofen und der Münchner Sopranistin Katharina Wittmann boten sie gesangliche Höhepunkte in Folge und stellenweise wurde es dabei Landrat Martin Wolf ganz schön heiß.
Am 27. Februar 1925 gegründet Rudolf Peihnser den Verein, unterstützt von Chorleiter Karl Hierlmeier. Heute ist Josef Mayer an der Vereinsspitze des 34 Mitglieder zählenden Liederkranzes. Mittlerweile bereits 18 Jahre leitet Michael Sandt den Männerchor, dessen Mitglieder sich im Rhythmus von 14 Tagen regelmäßig im Vereinslokal Fischerwirt zu ihren Probestunden treffen.
Als Tenöre mit dabei sind an den Notenpulten Michael Knorr, Martin Müller, Ladi Scherbanowitz, Christian Spenger, Gerhard Viebke, Bruno Mrozek, Thomas Dieterle, Thomas Schmidt und als Bassisten Alois Huber, Siegfried Simet, Josef Mayer, Josef Littel, Willi Regler, Ernst Friedl, Anton Oberleiter und dazu Dietmar Städtler. Ihr Können stellten die Sänger unter der Moderation von Barbara Scheer und stets begleitet vom kräftigen Beifall der rund 170 Zuhörer mit einer Reihe bekannter Lieder unter Beweis.
Passend zum Gründungsdatum gab es zu Anfang mit „Wochenend und Sonnenschein“ und „Veronika der Lenz ist da“ Musik aus der Zeit der Goldenen Zwanziger Jahre, mit denen anno dazumal bereits die Comedian Harmonists berühmt geworden sind. Die Liedertafel Pfaffenhofen stieg mit „Der Entertainer“ von Scott Joplin ein, während Angelika Sandt solistisch und als Begleitung am Klavier glänzte.
Katharina Wittmann entfaltete ihre akzentuiert-kraftvolle Stimme unter anderem beim Schwipslied „Mir ist auf einmal so eigen zumute“ aus der Johann-Strauß-Operette „eine Nacht in Venedig.“ Eigen zumute, jedoch aus einem ganz anderen Grund, war es sichtlich auch Landrat Wolf: Nämlich in dem Moment, als ihm die attraktive Sopranistin bei der Arie "Meine Lippen, sie küssen so heiß" der Titelheldin aus Franz Lehárs Giuditta mehrmals gefährlich nahe kam. Der Operettenauszug war Zugabe und zugleich Schlusspunkt des Abends, an dem alle Beteiligten zusammen auf der Bühne standen und den Applaus des Publikums genossen.
Vom Vizepräsidenten des Bayerischen Sängerbundes, Heinz-Peter Berner (ganz rechts), geehrt und von ihm als Eckpfeiler aktiven Chorsingens bezeichnet wurden im Rahmen des Festkonzertes Michael Knorr (ganz links) und Martin Müller (3.v.r.). Gerhard Viebke erhielt eine Auszeichnung für 30 Jahre aktives Chorsingen. Liederkranz-Vereinschef Josef Mayer (2.v.r.) gratulierte dazu.
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