Irritierende Aussagen ums Schwimmbad
(Wolnzach, hr)Das Wolnzacher Schwimmbad ein Stromfresser? Zumindest, wenn man den Worten von SPD-Gemeinderat Werner Hammerschmid Glauben schenkt, dann ist das so. In einem TV-Interview sprach er in diesem Zusammenhang vom größten Stromabnehmer in Wolnzach. Eine Aussage, die letztlich für Irritationen sorgte.
Leistet sich Wolnzach ein Freibad, das mit Strom aus der Steckdose beheizt wird? Das wäre in Zeiten der Energiewende wohl der Gipfel eines immer schneller schmelzenden Eisberges. „Jeder versucht heute erneuerbare Energien zu nutzen“, so Schwimmbadchef Hans Widmann. So hat man schon damals bei den Planungen auf ein zweigleisiges Konzept gesetzt. Zum Einen wird das Bad von der Firma Nateco2 mit einer Grundwärme versorgt, zum Anderen werden die Becken nicht über fossile sondern über nachwachsende Rohstoffe beheizt. „Wir sind am Biomasseheizkraftwerk angeschlossen und werden auch darüber beheizt. „Strom selbst braucht man dort nur für den Föhn“ so Widmann weiter.
Natürlich ist diese Aussage auch überspitzt formuliert, dennoch trifft sie den Kern ziemlich genau, denn weder Heizöl noch andere fossile Brennstoffe werden dort zur Beheizung der Becken verwendet. Durch diese Beheizung über das Biomasseheizkraftwerk und die Firma Nateco2 wird also Heizöl in der Höhe von insgesamt 110.000 Liter jährlich eingespart. Das kommt unmittelbar der Umwelt zugute, denn die 110.000 Liter entsprechen rund 286.000 Kg CO2 „Wir sind mit dem Schwimmbad wirklich sehr umweltbewusst und energiesparend unterwegs“, so Widmann weiter und betonte in diesem Zusammenhang auch die Weitsicht der damaligen Planer. Auch Wolnzachs Schwimmbadreferent Martin Schlicht ebenfalls von der SPD konnte dies auf Anfrage bestätigen.
So ist am Ende die Aussage, dass Wolnzacher Schwimmbad sei der größte Stromabnehmer, nicht zutreffend. Auch Bürgermeister Jens Machold diese Äußerungen mehr als irritierend, denn in Sachen Energiewende wird die Gemeinde Wolnzach als Vorzeigekommune geführt. „Der von uns 2011 in Auftrag gegebene Energienutzungsplan wurde keineswegs stiefmütterlich behandelt, sondern dieser wird nach wie vor weitergeführt. Wir sind in diesem Zusammenhang auch im Gespräch mit Prof. Markus Brautsch und arbeiten auch weiter daran die Gemeinde in diesem Bereich noch besser zu machen“, so seine Ausführungen am Rande der gestrigen Bauausschusssitzung.
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