Kreative Tiefgarage aus fleißigen Händen
(Wolnzach, msk)Es nimmt langsam Gestalt an. Seit einiger Zeit schon arbeiten die Schüler der Wolnzacher Bildungsfabriken an der Neugestaltung der Tiefgarage. Mit den Kunstwerken wird dem wohl scheußlichsten Bauelement – nacktem Beton – zu würdiger Optik verholfen. Was bisher schon fertig ist, kann sich auf jeden Fall sehen lassen.
Mit der Tiefgarage zum Hopfenmuseum ist das wie mit der Bibliothek. Man freut sich, dass es sie gibt, aber nur wenige setzen regelmäßig einen Fuß hinein. Das hat vielen Schmierfinken bisher die Gelegenheit gegeben, ungestört die Betonwände zu besudeln. Bei schönen Graffiti könnte man vielleicht ein Auge zudrücken, aber scheinbar sammelten sich in der Tiefe nur die talentfreien Spraydosenbesitzer ein. Das gab dem Wolnzacher Gemeinderat den nötigen Anstoß „die Tiefgarage in neuem Licht erscheinen zu lassen“ (Machold).
Grundschule, Mittelschule und Gymnasium lassen jetzt ihre ganze Kreativität spielen und verwandeln die Zufahrt in ein buntes Riesengemälde voller Farbe und Dynamik. Nachdem die Firma Dierl die Betonwände entsprechend grundierte, tobten sich als erste die Gymnasiasten im Kurvenbereich der Einfahrt aus. Riesige Hopfendolden, Blumen, ein Tintenfisch der in die Tiefe führt… man darf gespannt sein, was sich die Schüler des Kunst Additums noch einfallen lassen. Christian Kuttler, der Zuständige für betreutes Malen, betont, dass die Ideen zur Gänze den elf Schülerköpfen des Kurses entspringen und alle noch gute Lust haben, weiter zu malen. „Es wär schon wenn irgendwann die ganze Kurve voll wird“.
Der prominentesten Stellen, also der Betonwände in der Zufahrt selbst, haben sich die Grundschüler angenommen. Pia Dierl stellte im Vorfeld das Rüstzeug bereit und erklärte den vier vierten Klassen den Umgang mit Schablonen und Farbe. Grundschullogo und Wolnzacher Wappen werden saftig grün umrankt. Vielleicht lockt das bald den ein oder anderen Parkenden mehr in die Tiefgarage. Unabhängig davon rentiert sich die Malaktion in jeder Hinsicht. Verschönerungen im Ort müssen nicht immer baulicher Natur sein, um ein Stadtbild aufzuwerten. Während Pfaffenhofen seine Sprayer fördert und vermarktet, setzt Wolnzach ganz auf den künstlerischen Nachwuchs.
Gegenüber dem Beitrag des Gymnasiums verewigen sich dann Anfang Juli noch die Mittelschüler und schließen die Aktion fürs Erste ab. Dabei gibt es noch Luft nach oben. Wohlweislich hat die Firma Dierl im Vorfeld schon sehr großzügig vorgrundiert, denn grundsätzlich stünde der Bemalung der gesamten Tiefgarage ja eigentlich nichts im Weg. Vielleicht wäre das genau die richtige Leinwand für alle insgeheimen Künstler der Region, um zu zeigen, wie viel Talent bei uns noch entdeckt werden sollte.
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