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Schöner Traum

(Pfaffenhofen, wk)


Eigentlich hatte der Werkausschuss für den Abfallwirtschaftsbetrieb (AWP) des Landkreises mit seinem Auftrag an die Werkleitung, den Anteil des Dualen Systems Deutschland (DSD) bei den Müll-Entgelten zu erhöhen, eine Müll-Gebührensenkung für die Landkreisbürger erreichen wollen, doch es kam leider nicht so wie gewünscht. Nach Rückfragen bei Landkreistag und Neukalkulation kam jetzt heraus, dass das DSD sogar entlastet wird.
In der bisherigen Gebührenkalkulation hatte sich der AWP bei seiner Kostenaufteilung zwischen Hoheitsbetrieb Müllentsorgung und Geschäftsbetrieb mit dem DSD bei den Leichtverpackungen (gelber Sack, Weißblech, Styropor) auf eine 65 : 35 Prozent-Formel verlassen, die früher in Abstimmung mit dem Finanzamt festgelegt wurde. Durch den Prüfungsauftrag des Werkausschusses informierte sich der AWP beim Landkreistag und musste feststellen, dass der Verteilungsmaßstab des Landkreises bayernweit deutlich zu hoch war. Somit wurde ein neuer Verteilungsschlüssel von 75 : 25 Prozent festgelegt, was beim DSD zu Entlastungen in Höhe von jährlich 23.000 Euro führt, die jetzt dem Hoheitsbetrieb Müllentsorgung zugerechnet werden. Dies resultiert vor allem aus den Personalkosten der Wertstoffhöfe, die dem DSD zugerechnet wurden, obwohl sich die Mitarbeiter dort relativ wenig um die Müllentsorgung der Bürger mit dem gelben Sack kümmern. Auch bei der Entsorgung von Pappe, Papier und Kartonagen wurde der Berechnungsschlüssel geändert, so dass vom DSD 106.000 Euro weniger bezahlt werden – durch die Neuberechnung spart der DSD insgesamt 129.000 Euro, die dem AWP fehlen und dem hoheitlichen Bereich der Müllentsorgung zugerechnet werden müssen. Deshalb werden die Gebühren zwar nicht steigen, doch der kalkulierte Jahresüberschuss des hoheitlichen Bereiches reduziert sich von 273.100 auf 144.100 Euro. Die gewünschte spürbare Entlastung der Bürger bei Müllgebühren wird deshalb so nicht kommen. Diese Kröte mussten die Teilnehmer der Werkausschusssitzung leider am Mittwoch schlucken - und aus war der schöne Traum von einer kräftigen Gebührensenkung

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Die anderen Punkte der Tagesordnung waren Wertstoffhöfe in Baar-Ebenhausen und Geisenfeld. In Baar-Ebenhausen, so der einstimmige Beschluss wird der Wertstoffhof in unmittelbare Nachbarschaft zur Gartenabfall-Sammelstelle verlegt. Durch die geplante Verschiebung des Wertstoffhofes auf ein neues Grundstück Richtung Norden und weitere Kostenreduzierungen, ermäßigen sich die ursprünglich geplanten Kosten von 1.130.000 Euro auf jetzt 730.000 Euro. Statt eines Containers, der die Gesamtsumme um 55.000 Euro reduziert hätte, waren sich die Mitglieder einig, eine Holzständerbauweise auf Wunsch der Gemeinde zu wählen. Beim Wertstoffhof in Geisenfeld soll die Fläche für nichtholzige Gartenabfälle (Rasenschnitt, Laub etc.) auf 210 m² erweitert werden, da die aufgestellten Container zum Teil zu klein sind, andererseits die Bürger ihre nichtholzigen Abfälle einfach auf dem Boden vor den Container abladen. Der Landrat wurde durch einstimmigen Beschluss ermächtigt, nach Abschluss der Planung diese Maßnahme durch dringliche Anordnung zu genehmigen und umzusetzen.

 

AWP-Leiterin Elke Müller (3. v.l.)                        Mülltonnen-Lager Raiffeisenstraße 6
Vor Beginn der Sitzung hatten die Mitglieder des Werkausschusses die Möglichkeit, sich die neuen Räume des Abfallwirtschaftsbetriebes in der Raiffeisenstraße 19 und das Tonnenlager in der Raiffeisenstraße 6 anzusehen. Sie wurden durch die Werkleiterin Elke Müller durch die für 10 Jahre neu angemieteten Räume geführt, wobei sie betonte, dass kaum Veränderungen zum Vormieter erforderlich waren, sogar die Schränke konnten übernommen werden und passen ideal in die Büros. Auch das Lager der Mülltonnen befindet sich in der Raiffeisenstraße (früher Busbetrieb Stanglmeier). Tonnen werden zu vorher vereinbarten Terminen ausgegeben.
 

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