Lange Nacht der Kunst und Musik am Siebenschläfer
(Pfaffenhofen, wk/mh)
Nachdem die „Lange Nacht der Kunst“ in den letzten Jahren ausgefallen war, weil sich keine Organisatoren aus dem Kreis der Innenstadtkaufleute mehr fanden, hat in diesem Jahr die Stadt Pfaffenhofen die Initiative ergriffen und alle Einwohner zur vielfältigen „Langen Nacht der Kunst und Musik“ eingeladen, die eigentlich ein kleines Bürgerfest wurde.
Nicht eingeplant war aber nicht das Wetter am Siebenschläfer-Tag, denn ein heftiger Gewitterschauer vertrieb am frühen Abend einige Besucher. Aber die meisten ließen es sich nicht nehmen nach dem Regen wieder draußen herumzubummeln, aber die Außenaktivitäten waren erheblich eingeschränkt. So waren auf dem Hauptplatz zuvor die Live-Performances der Tanzschule Scherg, Bauchtanz und eine Michael Jackson-Tanzshow zu sehen, die Hüpfburg fand bei den Kindern regen Anklang, die Künstler des Kunstkreises Pfaffenhofen hatten ein kleines Camp errichtet und Lose zu Gunsten der „Familien in Not“ verkauft – zu gewinnen gab es jede Menge an großen und kleinen vom Kunstkreis gestifteten Kunstwerken.
Außerdem boten einige Künstler Workshops für die unterschiedlichsten Techniken an, wie Dr. Uwe Quade mit Holz- und Specksteinbearbeitung oder Malerinnen mit Acryltechnik. Außerdem konnten die Besucher zuschauen, wie Markus Schiegel mit der Kettensäge im Laufe des Abends aus einem Stück Baumstamm einen weiblichen Akt herausarbeitete. Und nebenan konnten alle Besucher auf einer großen Leinwand dazu beitragen, dass ein großes Kunstwerk entsteht. Kunstkreis-Leiterin Hannegret Thielitz war mit dem Ergebnis ihrer Aktion recht zufrieden, wenn auch der Regen viele Bilder durchnässt hatte, aber die Lose wurden gut verkauft.
Und zwischendrin liefen die Stelzenläufer des „Zebra Stelzentheaters“, die in ihren bunten Kostümen die Aufmerksamkeit auf sich zogen und die immer wieder mal zu einem kleinen Schabernack aufgelegt waren.
Im Kreativquartier, der alten Kämmerei in der Frauenstraße, hatten die dort beheimateten Künstler ihre Ateliers geöffnet und zeigten ihre Kunstwerke, auch die große Installation an der Außenwand – und ein paar Häuser weiter bemalte der Augsburger Künstler Max Birkl das alte Gebäude des früheren „Bierfilzls“ mit einem riesigen Fisch. Hinter der alten Kämmerei wurden Musik-Acts von verschiedenen Künstlern geboten und beim Jugendzentrum „Frontstage“ konnten junge Breakdancer mit ihren abenteuerlichen Figuren vorwiegend das jugendliche Publikum begeistern.
Darüber hinaus präsentierten fast alle Gastwirtschaften in der Innenstadt Livemusik, so dass sich jeder seine Musikrichtung aussuchen konnte: so gab es im Pfafflbräu Bayrische Blasmusik von den Pfahofara Buam aus der Stadtkapelle und als Alternative zum Beispiel Rockmusik im Soundkelle der Stegerbräu mit den „Time Traders“, griechische Lieder beim „El Greco“ oder gefühlvolle bayrische Songs vor der „Centro Bar“. Doch neben Musik in jeder Wirtschaft beteiligten sich auch vereinzelt Geschäfte in der Innenstadt an der Kunstnacht, wie Falkenberg Friseure mit einer kleinen Ausstellung von Acrylbildern der Künstlerin Ines Kollmeyer, beim Frisurstudio Kopfkino sorgte eine Trommelperformance für Aufmerksamkeit und bei Wolle Wehle am Hofberg präsentierten Hobby-Models Stickwaren auf dem Laufsteg.
Und nicht zu vergessen, die verschiedenen Ausstellungen: Von der Stadt wurden verschiedene Stahlskulpturen auf den Fußwegen und Bilder aus der städtischen Artothek im Rathaus präsentiert. Das Rathaus bot im Festsaal außerdem die „Internationale Bühne“ mit Musik aus aller Welt, während die Frauengruppe „Asayel“ kulinarische Spezialitäten aus Arabien boten. Ganz ruhig ging es dagegen am Flaschlturm zu, wo der derzeit dort wohnende Lutz-Stipendiat Marko Dinic eine lyrische Lesung hielt, die einen guten Zuspruch fand.
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