Wasserskorpion im Teufelsweiher
(Scheyern / Pfaffenhofen , rt)Ulrike Kainz (r.) kennt sich aus in der Natur und regt die Kinder zum Mitmachen an, wenn es etwa um den Lebensraum Hecke geht.
Ein Lernort besonderer Art ist das „Grüne Klassenzimmer“ der Kreisgruppe Pfaffenhofen im Bund Naturschutz in Bayern. Ob nun Kindergartenkinder oder Jugendgruppen – spannende Erlebnispädagogik gibt es dort für praktisch jede Altersstufe. In diesen Wochen besuchen wieder zahlreiche Schulklassen, übrigens auch aus den Nachbarlandkreisen wie etwa unlängst aus Dachau, den spannenden Unterricht im Freien.
Mitmachen, lernen und dabei auch noch richtig viel Spaß haben, das können die Buben und Mädchen, wenn sie etwa zum Thema Wiese und Hecke in die Landschaft ausschwärmen und nach Karl Käfer und Co. suchen. So auch vor kurzem, als rund 70 Erstklässler, ausgestattet mit Becherlupen und Erdschaufel, eine erstaunlich umfangreiche Palette an Insekten und allerhand Gewürm nahe des Scheyerer Prielhofes erkundeten.
Monika Thaller präsentiert Weinbergschnecken - zum Anschauen.
Von der Heuschrecke über den Wasserskorpion bis hin zum Krötenhüpferling reicht das Angebot der Natur, das dort vorübergehend zur näheren Bestimmung gefangen wird. Selbstredend werden alle Tiere nach kurzer Besprechung in der Kinderrunde wieder an ihrem Fundort in die Freiheit entlassen. Andere Schüler beschäftigen sich mit der biologischen und chemisch-physikalischen Bestimmung der Wassergüte am „Teufelsweiher“, die dank zweier Quellzuläufe sehr zufriedenstellend verläuft. Wenn die Zeit reicht, gibt es an den Scheyrer Weihern noch eine in Bayern schon fast ausgestorbene Rarität zu präsentieren. Denn dort überlebt eine unter Wasser wachsende vierzackige Nussform, und zwar die sogenannte Wassernuss.
Vorübergehend gefangener Wasserskorpion aus den Weihern bei Scheyern.
Das Programm der Naturschützer richtet sich nach den Anforderungen des Lehrplanes an bayerischen Schulen und sensibilisiert Kinder und Jugendliche für eine verantwortungsbewusste Verbindung mit der Natur. Zugleich wird im Umgang mit der heimischen Tier- und Pflanzenwelt die Kreativität gefördert. Dass das alles reibungslos abläuft, dafür sorgen mit Ulrike Kainz an der Spitze derzeit auch Monika Thaller, Vivien Riener und Kathrin Euringer. Allesamt sind sie Fachleute, wenn es um Fragen rund um die Natur, Gewässeranalyse, Steinzeit oder auch Indianer geht. Denn all diese Themenkomplexe, und dazu noch einige mehr, umfasst deren Angebotsspektrum der Naturexperten.
Die Schüler aus drei verschiedenen Schulklassen sind jedenfalls beeindruckt gewesen von dem, was in einer Wiese kreucht und fleucht. Deshalb wollen sie auch unbedingt wiederkommen und das nächste Mal erleben, was es so alles im Wald zu erkunden gibt. Die Mitarbeiter des Grünen Klassenzimmers stehen dafür schon bereit.
Vivien Riener ist Forstwissenschaftlerin, kennt sich aber auch als Umweltpädagogin bestens aus mit Pflanzen und Tieren.
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