Catwalk mitten in Pfaffenhofen
(Pfaffenhofen, rt)
Der Catwalk war zwar ebenerdig, doch die Zuschauer konnten auch so erkennen, dass es im neuen Domizil an der Oberen Stadtmauer 1 des Vereins Kleiderkammer Pfaffenhofen durchaus begehrenswerte Kleidungsstücke zu erstehen gibt. Und das Beste daran: Sie kosten durchwegs nicht mehr als einen Euro und sind somit auch für die Inhaber sogenannter „kleiner Geldbeutel“ erschwinglich.
Die Umzugsparty mit Musik und Second-Hand-Modenschau stieg in der heutigen Mittagszeit und lockte trotz einer Bruthitze viel Publikum an. Der neue Laden ist nur zwei Nebenstraßen von der alten Niederlassung entfernt und wurde in den vergangenen zwei Monaten von vielen Helfern des Vereines umfassend renoviert und eingerichtet. "Wir sind überglücklich, dass es geklappt hat einen neuen Laden in dieser Lage gefunden zu haben, der groß genug und bezahlbar ist", sagt Stephanie-Christiane Buck, die souverän als Moderatorin der Show fungierte.
Neben der Ladenbesichtigung konnten die modebewussten Damen und Herren gleich einkaufen und zur guten Stimmung trugen Häppchen und Getränke obendrauf bei. Buck bedankte sich nicht nur bei allen Akteuren, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben, sondern auch bei all jenen, die ab und an ihre Garderobe durchforsten und ihre noch tragenswerte Sachen spendieren.
Pfaffenhofens stellvertretender Landrat Anton Westner (CSU) brachte zwar keine Kleidung, dafür aber einen Scheck des Landkreises, ausgestellt über 500 Euro als monetäre Unterstützung mit. „Eine einfache Idee, aber erfolgversprechend“, so Westner. Sie nütze all jenen, denen es finanziell nicht so gut gehe und trage dazu bei die Gesellschaft solidarischer zu machen. Gleichzeitig sprach er seine Hochachtung jenen aus, die sich ehrenamtlich für die Kleiderkammer engagierten. Etwas weniger, nämlich 150 Euro, gab es aus der Rathauskasse. Die hatte Pfaffenhofens Zweiter Bürgermeister Albert Gürtner (FW) in der Tasche. Er sah die Notwendigkeit der Kleiderkammer eher ambivalent: „Schade dass es Manschen gibt, die nicht genug Geld zur Verfügung haben; schön aber, dass es Leute gibt, die sich ehrenamtlich engagieren.“
Stephanie-Christiane Buck (r.) ist Vorsitzende des Vereins Kleiderkammer Pfaffenhofen
Die Kleiderkammer Pfaffenhofen steht allen Menschen offen, die mit einem begrenzten finanziellen Budget haushalten müssen. Für sie gibt es dort gut erhaltene Damen-, Herren-, Kinder- und Babybekleidung, Schuhe, Bettwäsche und andere Textilien. Geöffnet für Kunden jeden Samstag von 9 bis 13 Uhr (Kleidung anliefern kann man bereits eine halbe Stunde vor der Öffnungszeit). Es können pro Person maximal 5 Teile mitgenommen werden. Die Kleiderkammer Pfaffenhofen war ursprünglich ein Projekt der SPD Pfaffenhofen und wurde 2015 in einen eigenständigen Verein überführt.
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