Weg frei für Windener Asylbewerberunterkunft
(Winden am Aign, rt)
Vom Reichertshofener Bauausschuss nunmehr abgesegnet ist der Antrag auf Nutzungsänderung von einem Fremdenheim zur Asylbewerberunterkunft in Winden am Aign. Bekanntlich sind nach Protesten aus der Ortsbevölkerung ein Kompromiss zwischen Landratsamt und Investor gefunden worden, wonach 67 anstatt bis zu 135 Asylbewerber im früheren Gasthof Däuber einquartiert werden. Im Rahmen der Diskussion wurde die voraussichtliche Bezugszeit bekannt.
Gegen die Stimme des CSU-Gemeinderats Josef Pfab ist der Nutzungsänderung von den restlichen acht Ausschussmitgliedern zugestimmt worden. Demnach wird es in dem Anwesen 22 Zimmer mit insgesamt 67 Betten geben, wie Bürgermeister Michael Franken (JWU) erklärte. Im Erdgeschoss sind neben den Wohnräumen ein 57 Quadratmeter großer Aufenthaltsraum, ein Küche mit Speise (33 Quadratmeter) ein Büro (rund 28 Quadratmeter) und ein Aufenthaltsraum mit etwa 97 Quadratmeter geplant. Hinzu kommen Sanitärräume und die frühere Disco soll zur Lagerfläche werden. Im 1. Obergeschoss gibt es den Planungen nach unter anderem zwei Küchen und Sanitärräume, im 2. Obergeschoss weitere zwei Küchen und ebenfalls Sanitärräume neben den Wohnräumen.
Der Mietvertrag sei vom Landratsamt Pfaffenhofen mit einer Laufzeit von sieben Jahren und einer Option auf weitere drei Jahre geschlossen worden. Die ersten Asylbewerber werden, einer entsprechenden Auskunft der Ausländerbehörde nach, nicht vor dem 1. September einziehen, berichtete Franken den Räten.
Josef Pfab monierte, dass entgegen sonstiger Gepflogenheit, mit „Mustafa“ zwar der Vorname des Investors, sein Nachname jedoch nur mit dem Initial „N.“genannt werde. Dies solle sich künftig ändern. Zudem wollte er eine Versicherung, dass eine spätere Umnutzung etwa der Lagerfläche ausgeschlossen werde. Franken wies zum letzteren Wunsch darauf hin, dass auf das Wort des Landrats diese Art von Salamitaktik nicht anwenden werde. „Ich misstraue da in keiner Form dem Landrat“, so Franken.
Auf den Wunsch Waltraud Schemberas (SPD) hin, in dem Gebäude einen Erst-Hilfe-Raum, Räume für Deutschunterricht oder auch einen Kicker-Raum als Ausdruck einer Willkommens-Kultur einzurichten, verwies der Bürgermeister darauf, dass dies dem Landratsamt als Mieter obliege, wie er das Anwesen gestalte. Franken unterstütze dieses Ansinnen, doch hätten diese Forderungen in Baurechtsfragen, über die vom Gremium aktuell zu entscheiden sei, zu keinen Platz.
Für eine gewisse Verwunderung sorgte beim Punkt Informationen der Verwaltung die von Franken vorgetragene Aussage des Investors zum Gras, das vor dem Gebäude schon hüfthoch wächst und auf eine frühere Anregung Georg Pfabs (JWU) hin doch von dem Eigentümer entfernt werden sollte. Nachdem der Investor Mustafa N. von der Gemeindeverwaltung daraufhin angesprochen wurde, habe jener gesagt, dies würde "Ende August" schon erledigt. So lange wollte Pfab nicht abwarten, zumal auch die Bürger des Reichertshofener Ortsteils alljährlich Ende Juli eine Aufforderung von der Gemeinde bekommen, durchwachsendes Gras zu entfernen, falls das vor ihrem Grundstück der Fall sein sollte. Die Marktverwaltung wird den Investor nun nochmals anschreiben und auf eine zeitlich frühere Entfernung des „Wildwuchses“ drängen.
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