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Notfallplan aktiviert – Trabrennbahn wird bald belegt

(Pfaffenhofen, hr)

Nun ging alles ganz schnell! Erst vergangene Woche gab das Pfaffenhofener Landratsamt bekannt, dass man im Zuge des Notfallplans des bayerischen Staatsministeriums die Gebäude der alten Trabrennbahn nutzen könne. Kommende Woche sollen dort schon die ersten Asylbewerber einziehen.

 

Die Flüchtigsströme reißen nicht ab. Immer mehr Menschen aus den Krisenregionen der Welt drängen nach Europa und damit auch nach Deutschland. „Es ist die größte Herausforderung unserer Zeit“, erklärt Franz Weitzl, der im Landratsamt für Asylfragen zuständig ist. Ein Ende ist dabei nicht in Sicht. „Natürlich sind wir als Landkreis in diesem Fall gefordert“, fügt Karl Huber an. Damit verweist er nicht nur auf die dezentralen Aufnahmeeinrichtungen, sondern auf die übervollen Auffangeinrichtungen in München und Zirndorf. Aus diesem Grunde wurde auch der entsprechende Notfallplan aktiviert.

 

Für den Landkreis Pfaffenhofen bedeutet dies, dass etwa 150 Asylsuchende schon in den kommenden Tagen in der Kreisstadt erwartet werden. Eifrig wird aus diesem Grund auch die Notfallunterkunft auf der Trabrennbahn hergerichtet. Betten werden aufgestellt. Auch die Haustechnik wird auf die neue Nutzung vorbereitet. Die Container mit den Duschen können allerdings erst am kommenden Montag aufgestellt und installiert werden. „Hier gibt es Lieferengpässe“, so Huber weiter.

Ebenso ist die Versorgung und Betreuung geklärt. Über einen Cateringdienst soll die Verpflegung laufen. Auch die Caritas, das Rote Kreuz und Ehrenamtliche Helfer werden an der Betreuung beteiligt und ein Sicherheitsdienst wird ständig vor Ort sein. Dabei machte Franz Weitzl aber deutlich, dass Pfaffenhofen nur eine Notfallunterkunft ist und dort keine Asylanträge gestellt werden können. „Dies geschehe nach wie vor in den Zentralen Aufnahmestellen.“ Erst danach werden die Flüchtlinge auf die entsprechenden Einrichtungen verteilt.

„Im Schnitt bleiben die Asylsuchenden zwischen vier und sechs Wochen maximal drei Monate in diesen Erstaufnahmeeinrichtungen“, erklärt Karl Huber. Und genau damit rechnet man auch in Pfaffenhofen. „Es ist wirklich als Überbrückung gedacht“, so Huber weiter. Zwar wäre die Festhalle auf der Trabrennbahn auch im winterfest, dennoch geht man im Landratsamt derzeit davon aus, dass der starke Flüchtlingsstrom im Herbst und Winter nachlassen wird. Deutlich machte dabei sowohl Franz Weitzl als auch Karl Huber, dass die Notfalleinrichtung im Verantwortungsbereich des Freistaates liegt. „Wir als Kreisverwaltungsbehörde sind in diesem Fall nur die Ausführenden.“ Die Rechnung – zumindest der größte Teil – wird von der Staatsregierung bezahlt. Lediglich die Kosten für einen Deutschkurs entfallen auf den Landkreis.

Insgesamt wird – obwohl man in Sachen Flüchtlinge immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt wird – die Lösung mit der Festhalle durchaus positiv beurteilt. „Wir haben eine gute Lösung gefunden, ohne dabei den Schulbetrieb oder den Vereinssport zu stören“, so Karl Huber, machte aber auch deutlich, dass man jetzt natürlich in einem besonderen Maße gefordert ist. Damit verwies er auch auf das Sozialamt, das dort einen Informationsbereich haben wird. Auch die Registrierung und die gesundheitliche Untersuchung wird dann in Pfaffenhofen stattfinden.

Wann nun genau die ersten Asylbewerber kommen, das konnte zu diesem frühen Zeitpunkt noch niemand sagen. „In der Regel werden wir zwischen 48 und 72 Stunden im Vorfeld informiert, ehe die ersten Busse nach Pfaffenhofen aufbrechen“, so Huber abschließend.

 

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