SPD Ortsverein und Kreisvorstand bestürzt über Anschlag
(Reichertshofen / Pfaffenhofen , rt)Ermittler der Kriminalpolizei Ingolstadt und des Bayerischen Landeskriminalamtes sind derzeit auf Spurensuche am und im früheren Däuber-Anwesen.
„Wir sind zutiefst schockiert über die Gewissheit, dass bei uns im Landkreis ein Brandanschlag auf das geplante Flüchtlingsheim in Winden verübt wurde“, gab soeben die Kreis-SPD zusammen mit dem Reichertshofener Ortsverein und der Reichertshofener Gemeinderatsfraktion wegen des heutigen Brandanschlages am früheren Däuber-Anwesen bekannt.
„Wir verurteilen diese schreckliche Tat aufs Schärfste und hoffen, dass der oder die Täter bald gefasst werden!“ Diese Hoffnung teilt neben dem Ortsvorsitzenden Wolfgang Freudenberger und Fraktionschefin Waltraud Schembera zusammen unter anderem mit Kreischef Markus Käser.
„Rassismus hat bei uns keine Chance!“ sagen sie unisono und ergänzen: „Wir lassen es nicht zu, dass einzelne feige Rechtsextreme hier bei uns Fremdenfeindlichkeit und Angst schüren“. Vor Bürgerkrieg, Verfolgung sowie humanitären Notsituationen fliehende Menschen bräuchten nichts dringender, als das Gefühl von Sicherheit. „Wir hier im Landkreis Pfaffenhofen sind eine Gesellschaft, die ihnen das vermittelt und sie in unserer Nachbarschaft willkommen heißt“. Großer Dank gelte den Einsatzkräften, die schnell vor Ort gewesen seien und Schlimmeres verhindert hätten. Den Bürgern von Winden und auch den vielen ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern im Landkreis sichere man „vollste Solidarität und Unterstützung zu.“
Die Kommunalpolitiker aller demokratischen Parteien seien nun umso mehr „kulturell gefordert, Vereinfachungen zu entkräften, Fanatismen klar und deutlich entgegenzutreten und als Kommunalpolitiker klar zu machen, dass neofaschistische Parolen bei uns keinen Nährboden haben.“
Ein politischer Diskurs, in dem darauf verzichtet werde, ständig "Öl ins Feuer" zu schütten, werde jetzt benötigt. „Den Schaden, den derartige rhetorische Brandstiftung verursacht, baden wir am Ende alle gemeinsam aus. Integration hier bei uns funktioniert nur, wenn alle Beteiligten das wollen und Solidarität vorgelebt wird.“
Im bayerischen Landtag fielen am heutigen Tag ähnliche Worte, die sich allerdings in aller Klarheit auf die Regierungspartei CSU bezogen. Medienberichten zufolge soll Markus Rinderspacher, SPD-Fraktionsvorsitzender im Bayerischen Landtag, gewettert haben: "Wir brauchen einen politischen Diskurs, in dem auf geistige Brandstiftung verzichtet wird, da dies reale Feuerteufel nach sich zieht". Die Staatsregierung solle nun ein Konzept vorlegen, wie Asylbewerberunterkünfte in Bayern künftig wirksam geschützt werden könnten.
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