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Von Stühlen, Tischen und Beschwerden

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Auch den Grünen wurde das politische Gehabe in Wolnzach endgültig zu viel.

Wenn man Gemeinderatssitzungen in Wolnzach mitverfolgt, dann haben diese immer auch wieder einen gewissen, man könnte durchaus sagen, einen stetig steigenden Unterhaltungswert. So auch diese. Dass es dabei nicht immer sachlich bleibt, davon konnte man sich schon oft genug überzeugen.

Wieder einmal stand die Verständigung im Zentrum einer Diskussion, die schon seit Beginn der Legislatur geführt wird. Was sollte man in diesem Zusammenhang auch anderes meinen als die Sitzordnung. Mit der Begründung der besseren Akustik hat Gemeinderat Peter Rech die Tische umgestellt. Doch ist die Verständigung seither wirklich besser geworden?

Wohl kaum! Dieses Phänomen konnte man auch in dieser Sitzung wieder beobachten, die Grundregeln der Gesprächsführung, des zivilisierten Umgangs werden hier zumindest von einem Gemeinderat immer wieder in Frage gestellt. Während FDP-Rat Matthias Boeck seine umfangreichen Ausführungen zur Kläranlage machen durfte und ihm dabei niemand ins Wort fiel, schnitt selbiger aber dann sofort im Anschluss Bauamtsleiterin Doris Schneider dieses ab.

Ganz konkret ging es in diesem Zusammenhang um ihre Ausführungen, warum ein externer Bauleitplaner für den Rathausvorplatz bestellt werden sollte und dies nicht vom Bauamt übernommen werden konnte. Eine Antwort, die sie nicht geben durfte, jedenfalls nicht im ersten Anlauf. „Ich lasse so nicht mit mir reden“ waren am Ende ihre deutlichen Worte auf die Zwischenbemerkung in Richtung FDP. Die Drohung mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde folgte dann von der Gegenseite auf dem Fuße.

Man könnte nun ganz einfach sagen, alles ganz normal, zumindest für Wolnzach, wäre da nicht, ja wäre da nicht die veränderte Sitzordnung. Mit einer besseren Verständigung hat Gemeinderat Peter Rech für sein Modell geworben. Verbessert hat sich seit jener Zeit wenig. Und so fand auch Gemeinderätin Astrid Elender am Ende deutliche Worte: „In diesem Gremium darf nur einer so sprechen!“ Ein Satz, der einen direkten Adressaten hatte. Sie sah letztlich in der neuen Sitzordnung keinen Mehrwert für das Gremium und konnte am Ende nur dem Antrag vom Grünen Willi Kling beipflichten. Dieser hatte nach einer Probephase gefordert, die alte Sitzordnung wiederherzustellen, nicht nur weil die Beamerfelder jetzt deutlich kleiner sind und manches kaum noch lesbar ist, sondern vielmehr, weil auch er keine Verbesserung in der neuen Sitzordnung sah.

Vieles wurde am Ende wieder diskutiert: von Beamern über Flatscreens bis hin zum Abstand der Tische sowie der Laufwege der Verwaltung und der Gäste. Auch wurde versucht, Laufproben während der Sitzung vorzunehmen. „Herr Rech, sie unterlassen das jetzt“, so die Worte von Bürgermeister Jens Machold. Vieles, wenn nicht gar alles ist zu diesem Thema schon gesagt worden. Auch Max Weichenrieder sah im Karree keine Verbesserung. So kann man mit Verlaub nur eines sagen: der grüne Gemeinderat ist nicht der Erfüllungsgehilfe, sondern hat, wie schon die Gegenseite zuvor, einen entsprechenden Antrag gestellt. Das Abstimmungsergebnis am Ende ist genau so eindeutig (13:8), wie auch das Demokratieverständnis und die Manieren einiger Gemeinderäte. In diesem Sinne kann man nur eines sagen: Mia langts!

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