Politischer Schlagabtausch nach Brand in Winden
Brandfahnder suchen in Winden am Aign nach dem heutigen Anschlag nach Beweisen, während im Landkreis die politische Diskussion um die möglichen Ursachen der Tat nach einem Statement der Regional-SPD zu glimmen beginnt.
Mit distanzierenden Worten reagierte am heutigen Nachmittag der CSU-Landtagsabgeordnete Karl Straub auf ein in unserer Zeitung veröffentlichtes Statement der Orts- und Kreis-SPD zum Brandanschlag auf eine künftige Asylbewerberunterkunft in Winden am Aign. Der Ton in Asylfragen ist auf Landesebene allerdings noch deutlich schärfer geführt worden, färbt aber offenbar auf Kreisebene ab.
Auf seinem Weg in den Landtag habe er bereits in aller Frühe erfahren, dass im ehemaligen Däuber-Anwesen ein Feuer ausgebrochen sei, so Straub gegenüber unserer Zeitung. „Froh bin ich darüber, dass keine Menschen zu Schaden gekommen sind und dass durch die Feuerwehrleute noch Schlimmeres verhindert werden konnte. Sein nächster Gedanke sei gewesen, dass der Brand ein rechtsextremes Motiv haben könnte.
„Ich bin tief betroffen von den Geschehnissen, die, wie es sich jetzt ja herausgestellt hat, einen verbrecherischen Hintergrund haben. Gleichzeitig stehe ich voll hinter unserem Landrat Martin Wolf, der sich von seinem Weg dadurch nicht abbringen lässt und dennoch die Unterbringung der Asylbewerber unbeirrt anstrebt.“
Straub stehe aber auch ganz klar hinter der Windener Bevölkerung: „Die Windener und ihre Bürgerinitiative habe ich in der Vergangenheit sehr gut kennengelernt; von dort aus gab es keinerlei Ansatz von Rechtsextremismus.“ Vielmehr habe es ausschließlich ebenso konstruktive wie faire Diskussionen gegeben, die schließlich auch zu dem Konsens geführt hätten 67 anstatt bis zu 130 Asylbewerber in dem früheren Landgasthof unterzubringen.
„Dass nun regional wie auch überregional von der Opposition versucht werde, die demokratisch-politisch geführten Diskussionen der vergangenen Wochen als Grund für einen Brandanschlag zu instrumentalisieren, das finde ich unsäglich und werde dies deshalb nicht weiter kommentieren“, sagt Straub und bezieht sich dabei direkt auf das von der Kreis-SPD verbreitete Statement. Darin heißt es unter anderem: „Wir brauchen jetzt einen politischen Diskurs, in dem darauf verzichtet wird ständig ‚Öl ins Feuer‘ zu schütten. Den Schaden, den derartige rhetorische Brandstiftung verursacht, baden wir am Ende alle gemeinsam aus! Integration hier bei uns funktioniert nur, wenn alle Beteiligten das wollen und Solidarität vorgelebt wird!“
Etwas deutlicher als die Kreis-SPD wurde allerdings heute im Landtag die Grünen-Sprecherin Christine Kamm in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Dem Blatt nach habe die Politikerin gesagt: "Die unverantwortlichen Hetzreden der CSU-Lautsprecher Söder und Scheuer gegen angeblichen massenhaften Asylmissbrauch haben den Brandstiftern die Argumente für ihre schändliche Tat geliefert."
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