Indianer im Klosterforst
(Scheyern, rt)
Wie es sich für anständige Indianer gehört, war jeder mit einem reichverzierten Stirnband ausgestattet. Daran befestigt war eine echte oder auch imitierte Feder. Sie nannten sich Wilder Wolf oder Schöne Feder und schlichen sie durch den Scheyerer Klosterforst auf der Suche nach Beute. Es handelte sich dabei aber nicht um Szenen aus dem Wilden Westen, vielmehr machten sich zwei Schulklassen auf die Pirsch in die Wälder.
Unterwegs waren die Nachwuchsindianer unlängst mit der Gruppe U.N.K.E. (Umwelt und Natur für Kinder und Erwachsene) der Kreisgruppe Pfaffenhofen im Bund Naturschutz in Bayern (BN), die im „Grünen Klassenzimmer“, so der geläufige Name, spielerisch den Umgang mit der Natur lernten und zudem einiges Wissen über Pflanzen und Tiere ihrer Heimat mit nach Hause nahmen.
Besonders spannend war es für die Mädchen und Buben, mit einer Bola - eine spezielle Schleuderwaffe der Indianer – ihre Klassenkameraden einzufangen, indem sie versuchten, die Bola um deren Unterschenkel zu wickeln. An anderer Stelle galt es, mit verbundenen Augen einen Baum zu ertasten und ihn später ohne Augenbinde zu identifizieren. Dabei entdeckten die Kinder an sich mitunter erstaunliche Fähigkeiten. Mit diesen und weiteren Spielen wurde den Jungindianern von den beiden BN-Naturpädagogen Ulrike Kainz und Monika Thaller spielerisch die Bedeutung von Pflanze und Tier beigebracht. Begeistert waren am Ende des Halbtagesprogramms nicht nur die Kinder sondern auch die begleitenden Lehrer.
Im „Grünen Klassenzimmer“ können die Schüler gemeinsam mit ihren Lehrern erlebnis- und aktionsreiche Themen zu Biologie, Ökologie oder Naturschutz bearbeiten. „Nur was ich kenne und schätzen gelernt habe, das bin ich auch bereit, zu schützen“, sagt Kainz. Die Umweltbildung werde draußen am Lernort Natur deutlich verstärkt und die Schüler bekämen mit dem erlebnisorientierten Lernen mehr Verständnis unter anderem auch für die mitunter komplizierten ökologischen Zusammenhänge.
Wer sich für Details interessiert oder eine Führung zu Themen wie Wald, Hecke, Wiese, Indianer oder Steinzeit, um nur einige zu nennen, organisiert haben will, kann sich an Ulrike Kainz unter der Telefonnummer (0 84 41) 63 35 oder per Mail u.kainz@gmx.net wenden.
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