Brandanschlag-Sonderkommission wird aufgestockt
(Winden am Aign, rt)
Mit Hochdruck ist die Polizei nach dem Brandanschlag auf die künftige Unterkunft für Asylbewerber in Winden auf der Suche nach dem Täter. Die erst jüngst gegründete 25-köpfige Sonderkommission der Kripo wird nun aufgestockt, wie am heutigen Abend bekannt wurde. Bislang gibt es jedoch noch keine heiße Spur, die zu dem Täter führen könnte.
Die Befragung der Anwohner durch die Polizeibeamten rund um den ehemaligen Däuber-Gasthof dauert noch an und wird ab sofort vom näheren Umfeld des Tatortes auf praktisch den ganzen Reichertshofener Ortsteil ausgeweitet. Zahlreiche Leute sind zudem aus unterschiedlichen Gründen noch nicht angetroffen worden, heißt es von der Polizei; jene gilt es, ebenfalls noch zu befragen.
Nach Auskunft des Sprechers vom Polizeipräsidium Oberbayern Nord, Hans-Peter Kammerer, sei jüngst noch ermittelt worden, dass im Tatzeitraum am Heideweiher eine größere Schulabschlussfeier einer 10. Klasse mit insgesamt rund 200 Besuchern stattgefunden habe. Auch von ihnen erhofft sich die Sonderkommission Aussagen, die als weitere Mosaiksteinchen am Ende zu einem Täter führen.
Wie noch am heutigen Abend bekannt geworden ist, wird die Sonderkommission jetzt um einige weitere Beamte, die auch aus benachbarten Inspektionen hinzugezogen werden, erweitert. „Die Ermittler haben alle Hände voll zu tun“, sagt Kammerer. Das besondere Augenmerk der ebenfalls eingeschalteten Staatsschutz-Beamten richte sich auf die regionale aber auch der überregionale „rechtsmotivierte Szene.“
Der Tatort ist nach Auskunft Kammerers polizeilich abgearbeitet und somit nicht mehr für die Fortsetzung der Renovierungsarbeiten gesperrt. Noch immer handele es sich zunächst um Indizien, dass Brandbeschleuniger beim Ausbruch des Feuers an zwei Eingängen des früheren Landgasthofes im Spiel gewesen seien, fügte Kammerer an. Es werde noch Wochen dauern, bis das Gutachten aus dem Bayerischen Landeskriminalamt komme und dafür den Beweis liefern könnte. Von einer vorsätzlichen Brandstiftung werde allerdings nach den bisher gewonnenen Erkenntnissen auch weiterhin ausgegangen. Wie von unserer Zeitung bereits berichtet, schlug ein bei der Spurensuche eingesetzter Brandmittel-Spürhund der Polizei am Tatort an und gab damit den ersten Hinweis auf ein Verbrechen.
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