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Bier knüpft dipomatische Bande

(Wolnzach/Bad Göging, hr)

Auf nur einem Prozent der deutschen Anbaufläche wird Hopfen produziert, dennoch ist die politische Wertschätzung der kleinen Sonderkultur eine ganz Besondere. Zum Abschluss des 55. Kongresses des internationalen Hopfenbaubüros erwies auch Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) den Delegierten die Ehre.
"Ich freue mich ganz besonders, sie nach 19 Jahren wieder in Deutschland begrüßen zu dürfen", so der Bundesminister, der in diesem Jahr auch noch Botschafter des Bieres ist. Das das Bier gerade in der Diplomatie eine wichtige Rolle spielt, das verdeutlichte Johann Pichlmaier: „Was der großen Politik im Moment kaum gelingt, das schaffen der Hopfen und der goldene Gerstensaft." Gemeinsam sitzen dort Europa, die USA, Russland und auch die Ukraine an einem Tisch, um über die Zukunft zu beraten.


Und hier gab es verständlicherweise viel zu besprechen. Nicht nur das Thema Pflanzenschutz stand bei den Pflanzern ganz oben auf der Tagesordnung, sondern wie Bundesminister Christian Schmidt treffend bemerkte auch das Freihandelsabkommens. Und hier bezog auch der Minister eindeutig Position:"Wir brauchen dieses Abkommen!" Klar, werden in diesem Zusammenhang immer auch wieder die Schattenseiten diskutiert. So steht in puncto Landwirtschaft oft die Gentechnik im Fokus. Doch auch hier gab es von Christian Schmidt ein klares Bekenntnis:"wir wollen kein Abkommen, das unser Schutzniveau bei der Lebensmittelsicherheit, der Gesundheit und beim Umweltschutz senkt!"
Eine Aussage für die der Minister bei den Pflanzern großen Beifall erntete. Natürlich werden gerade in Bezug auf TTIP noch viele Verhandlungen zwischen Europa und den USA zu führen sein, doch seitens der Hopfenpflanzer begrüßt man diese Initiative. "Wir brauchen den Schutz der Qualitätssiegel und auch der geographischen Marken - wie zum Beispiel - Hopfen aus der Hallertau", so Johann Pichlmaier, der sich aber auf der anderen Seite von einer Öffnung der Märkte doch auch für die deutschen Landwirte viel verspricht. „Das ist eine Chance!" Und so formulierte es auch Bundesminsister Christian Schmidt: „Wer den Wettbewerb nützt, um seine Qualität zu steigern, der hat schon halb gewonnen." Dabei machte Schmidt auch deutlich, wie wichtig dieses Abkommen an sich ist: "Wenn es den beiden Großen in diesem Punkt nicht gelingt eine Übereinkunft zu erzielen, wie soll das dann mit Asien oder Afrika gelingen."


Eine Frage, die er unbeantwortet in den Raum warf, auf die aber wohl jeder Einzelne Delegierte selbst die Antwort wusste. Insgesamt machte Christian Schmidt aber auch deutlich, wie sehr es sich für den Hopfen zu kämpfen lohnt. "Persönlich trinke ich zwar lieber ein traditionelles bayerisches Bier, dennoch finde ich die neue Entwicklung der Craft-Bier-Szene sehr positiv." Gerade vor diesem Hintergrund gab es seitens der Pflanzer großen Beifall, dass die EU-Beihilfen für die Erzeugergemeinschaften von rund 2,3 Millionen Euro gehalten werden konnten. "Mit diesen Geldern wird in die Zukunft gedacht", so der Minister und gratulierte den Pflanzern auch für die exzellente Forschung, die in Hüll betrieben wird.
Vor allem für die Ausführungen zum Freihandelsabkommen dankte dann auch der US-Amerikaner Leslie Roy dem deutschen Minister. Mit drei bayerischen und einem afrikanischen Craftbier wurde der Minister dann königlich verabschiedet.

 

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