Petition Thema Nummer eins beim Frühschoppen!
(Wolnzach, hr)Samstags morgens um 10 Uhr: zumindest in Bayern ist das die Zeit zum Weißwurstfrühstück. So trafen sich auch auf der Wolnzacher Wiesen, nicht nur die Schausteller, die Wirtsfamilie, sondern auch die Organisatoren der Gemeinde, um gemeinsam in den Tag zu starten und sich noch einmal über die Wünsche und Probleme auszutauschen.
„Uns ist dieses Treffen, das wir seit vielen Jahren pflegen, sehr wichtig“, erklärte Bürgermeister Jens Machold. Ein lockeres Beisammensein vor dem ersten großen Ansturm. So wurde dort doch in der Vergangenheit immer auch der Grundstein für ein hervorragendes Volksfest gelegt. Doch sprach man in den vergangenen Jahren hauptsächlich über kleinere Probleme, so stand in diesem Jahr die Petition ganz oben auf einer sehr kurzen Liste.
Helmut Kreis, der seit 50 Jahren auf dem Wolnzacher Volksfest als Schausteller tätig ist, eröffnete die Diskussion: „Wir würden darum bitten, dass die Verträge im kommenden Jahr etwas früher geschlossen werden!“ Dieses Jahr kam man erst recht spät zum Abschluss, weil über dem ganzen Wolnzacher Volksfest immer noch ein Damoklesschwert hing: die Petition nicht nur gegen das Volksfest, sondern gegen alle Veranstaltungen, die dort in zentraler Lage stattfinden. „Wolnzach ist im diesem Sinne zu einem Präzedenzfall geworden“, erklärte der Landtagsabgeordnete Karl Straub, weil diese Veranstaltung besonders unter Beschuss geraten ist. Wolnzach steht so nicht mehr nur einfach für eine kleine aber sehr feine Wies'n, nein Wolnzach steht für alle Volkfeste in Bayern, wenn nicht sogar in ganz Deutschland. „Wir kämpfen sehr für den Erhalt dieser Kultur“, so Straub weiter und betonte in diesem Zusammenhang, dass alle 180 Abgeordneten im bayerischen Landtag geschlossen hinter der erst kürzlich beschlossenen Neufassung der Freizeitlärmrichtline stehen.
Doch Bayern allein kann es in diesem Fall nicht richten, denn es geht nicht nur um Landes-, sondern auch um Bundesrecht. So liegt nun also der Fall des Wolnzacher Volksfestes nicht nur in München an oberster Stelle, sondern auch in Berlin. „Wir wollen am Ende nicht nur eine positive Entscheidung über die Petition des Marktes, sondern einfach auch Rechtssicherheit“, so Bürgermeister Jens Machold. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn man mit den Anwohnern gemeinsam einen Weg für dieses gemeinsame Fest finden würde, erklärte der Rathauschef weiter.
Dass in der Vergangenheit schon vieles getan wurde, das konnte Schausteller Fritz Kreis nur bestätigen: „Ab 22.00 Uhr drehen wir die Musik im Außenbereich deutlich zurück und Punkt 23.30 ist dann auch Schluss.“ Diese Tatsache und die eingesetzten Sicherheitsleute sorgen so letztlich dafür, dass sich das gesamte Festgelände zügig bis Mitternacht leert. Bemühungen, die aber zumindest seitens bestimmter Anwohner wohl kaum honoriert wurden. So war im letzten Jahr unter anderem zu hören, dass die Musik extra wegen den Lärmmessungen leiser gedreht wurde. Wie sich die Situation mit der Petition weiterentwickeln wird, das werden die kommenden Monate zeigen. Bürgermeister Jens Machold machte aber deutlich: „Wir wollen nicht nur ein 'heißes', sondern ein gutes und ein erfolgreiches Volksfest!“ Vor diesem Hintergrund werden auch in diesem Jahr alle zusammenhelfen, um gemeinsam ein gelungenes Fest hinzulegen. Hinschlicht der Petition zeigte sich dann Karl Straub am Ende vorsichtig optimistisch: „Ich denke wir kriegen das hin!“ Doch eines dürfte wohl auch klar sein, vor dem Landtagsabgeordneten liegt in den kommenden Monaten noch viel Arbeit, dass auch 2016 wieder gefeiert werden darf.
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