Abenteuer im Stroh und an der Kirm
(Thongräben , rt)Willi auf dem Weg in den Hopfen mit den Ferienpass-Kindern.
Eine Reise zurück in die Zeit als der Hopfen noch mit der Hand gebrockt wurde unternahmen bei einem 24-Stunden-Ferienprogramm des Deutschen Hopfenmuseums 17 Kinder. Die kamen aus dem gesamten Landkreis erst zum Museumsbesuch und von dort aus ging es noch am gestrigen Spätnachmittag ab zum Hof der Hopfenbauer-Familie Lehner nach Thongräben.
Leben wie ein Hopfenzupfer anno dazumal und erfahren, was sich bis heute alles verändert hat, das konnten die acht- bis elfjährigen Mädel und Buben unter anderem beim Abnehmen der Blätter und Dolden von der Ranke. Einige brachten extra Handschuhe von Zuhause mit, doch viele legten die Kinder schnell wieder zur Seite. Sie wurden als zu unpraktisch empfunden als sie auf dem Hopfenzupfer-Hocker sitzend die Kirm füllten. "Wenn ihr wissen wollt, wie der Hopfen riecht, müsst ihr eine Dolde in euren Handflächen verreiben", wurden die Kinder fachkundig im Schatten der hoch aufgewachsenen Hopfenpflanzen angewiesen. Auf den Händen bleiben neben dem Geruch des Hopfens auch die grün-gelben Reste der Pflanzen kleben. Das aber macht niemandem etwas aus.
Das Sagen hatte am heutigen Nachmittag Hopfenbäuerin Theresa Lehner. Ihr zur Seite standen neben ihrem Mann aber auch Museumsleiter Christoph Pinzl und seine Mitarbeiterin Astrid Wingert. Eifrig folgten die Ferienkinder ihren Anweisungen. Vom Fahrer des alten Eicher-Traktors, Willi Reischl, wurde die Schar übrigens vom Lehner-Hof durch den Wald in den Hopfengarten kutschiert. Der Willi hat auch die Rückfahrt übernommen, denn eine oder andere Magen fing gegen Mittag schon an zu knurren, bestand doch die Aussicht auf einen Knödel mit Schweinsbraten. Die Stärkung war auch nötig, denn zum Ende des Aufenthaltes wurden noch Hopfenkränze gebunden als Wandzierde für die elterliche Wohnung.
Nicht weniger spannend als der heutige Tag war vor allem die Übernachtung im Stroh auf dem Hopfenboden des Lehner-Anwesens am gestrigen Donnerstag. „Das lief problemlos ab; niemand wollte wieder heim“, freute sich Theresa Lehner. Allen habe es viel Spaß gemacht. Vielleicht lag dies auch daran, dass vorher ein Hopfenmahl am Lagerfeuer gefeiert wurde, und der Felbermeir Johannes zusammen mit einem Freund lustige Lieder auf der Ziach gespielt hat. Dazu haben alle in den Abend hinein getanzt und gesungen ehe die Jung-Hopfenzupfer müde in ihren Schlafsack gekrochen sind.
Theresa Lehner weiß als Hofchefin alles über Hopfen.
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