Der schwierige Weg in die Selbstständigkeit
(Wolnzach, hr)
Frauen, die sich trauen – unter diesem Motto lud die Frauenunion in Wolnzach zum gemütlichen Frühstück ein. Im Zentrum des gemütlichen Vormittags stand dabei der Sprung in die Selbstständigkeit.
„Nach Zahlen der IHK sind Unternehmen von Frauen langlebiger, Männer hingegen verdienen mehr“, so Jutta Winter. Was also bringt Frauen dazu sich selbstständig zu machen? Eine durchaus interessante Frage, deren Antworten ebenso facettenreich sind, wie die unterschiedlichen Persönlichkeiten. So war es für Inge Kawasch ein Hobby, das sie zum Beruf machen konnte. „Ich habe schon immer gerne gelesen“, erklärt sie. Vom selber lesen zum eigenen Laden aber ist es doch ein großer und mitunter sehr gewagter Schritt. „Mit einem eigenen Laden ist man immer eingespannt“, führt Inge Kawasch weiter aus.
Diesen Satz konnte auch Imrgard Westermair nur bestätigen. Vor acht Jahren hat sich die gelernte Schneiderin mit einem kleinen Privathotel in Wolnzach selbstständig gemacht und sich eine Nische erobert. „Es steckt schon jede Menge Arbeit dahinter“, so Irmard Westermair und verweist in diesem Zusammenhang auf die stetig steigende Bürokratie. Etwas, das sie im Vorfeld zu ihrer Entscheidung so nicht absehen konnte. Dennoch war es für Irmgard Westermair der richtige Schritt. „Natürlich war er gewagt, aber ich freue mich jeden Tag auf die Gäste und die Arbeit.“
Etwas das auch Martina Pauly sagen kann. Für sie ist ihr Beruf ihre Leidenschaft. „Ich bin quasi schon mit dem Lippenstift auf die Welt gekommen“, erklärt sie und kann sich nichts Schöneres vorstellen, als Menschen zu stylen. Auch Katharina Weber arbeitet in ihren Traumberuf als Optikerin. Was aber hat all diese Frauen nun dazu bewegt, ein eigenes Geschäft auf zu machen, einen eigenen Laden zu eröffnen und vor allem mit welchen Schwierigkeiten haben sie im Haifischbecken der Wirtschaft zu kämpfen? Fragen, denen die Wolnzacher Frauenunion nachgehen wollte. „Grundsätzlich zeichnen sich Frauen durch solides Wirtschaften, Sorgfältigkeit und Solidität aus“, erklärt Jutta Winter. Businessplan also ein Muss? Nein, zumindest drei der vier Unternehmerinen sind einfach ins kalte Wasser gesprungen, machten aber auch deutlich, dass sie dies heute schon etwas anders machen würden. Grundsätzlich betonten Inge Kawasch, Martina Pauly, Irmgard Westermiar und Katharina Weber, dass die familiäre Unterstützung ganz wichtig ist. „Natürlich ist es viel Arbeit“, erklärt Inge Kawasch und betont dabei, dass es nicht nur damit getan ist, den Laden pünktlich um 9.00 Uhr aufzusperren. Buchhaltung, Wareneinkauf und Verwaltung, vieles muss zusätzlich noch erledigt werden.
Arbeit die sich am Ende gelohnt hat, denn heute führen sie ihr Geschäft mit viel Erfolg. So kann man sagen, die vier Frauen haben sich auch gegen die Großen behauptet. „ Für uns als Gemeinde sind gerade diese Unternehmen sehr wichtig“, betonte Wolnzachs 3. Bürgermeisterin Katharina Gmelch und lobte die vier für ihren Mut und ihr Engagement.
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