Ausflug ins Paradies

Es gibt sie also immer noch, die anonym bleiben wollenden Unterstützer bedürftiger Menschen. Dem immer seltener werdenden Typus eines Philanthropen ist nicht an großer Publicity gelegen und gerade deshalb ist sein Wirken umso bemerkenswerter. Den Glücksfall, einen solchen Menschen getroffen zu haben, widerfuhr vor zwei Jahren dem Reichertshofener Asylbewerber-Helferkreis und so kam es in der Folge am gestrigen Mittwoch zu einem gemeinschaftlichen Ausflug in ein kleines Vergnügungsparadies.

Ein Bus voller Asylbewerberfamilien startete gestern von der Paarhalle aus ins niederbayerische Reisbach. Ziel war der dortige Freizeitpark „Bayernpark“, der vor allem für die Kinder und Jugendlichen so einige Attraktionen bot. Insbesondere die Wasserrutschen und - für die ganz Wagemutigen - die Freischütz-Achterbahn mit dem man in nur 2,3 Sekunden von 0 auf 80 Stundenkilometer in die vier Inversionen und drei Überkopfelemente katapultiert wird, haben die jungen Ausflügler begeistert.

Damit es ein für die kleinen Asylbewerber und ihre Eltern ein unbeschwerter Tag geworden ist, dafür sorgten federführend Conny Maier und Daniela Gremo vom Helferkreis der Marktgemeinde. „Viele der Kinder und Erwachsenen waren noch nie in ihrem Leben in einem Freizeitpark“, so Maier. Entsprechend sei die Überraschung für sie gewesen. Der Ausflug sei auch ein Versuch, die schlimmen Flucht-Erlebnisse wenigstens ein wenig vergessen zu machen, betonte Gremo.

„Für alle ist es ein wundervoller gemeinsamer Ausflug, die diesen Menschen wenigstens für ein paar Stunden große Freude bereitet und deshalb möchten wir vom Helferkreis uns noch bei allen bedanken, die dazu beigetragen haben, dass dieser Ausflug ein voller Erfolg wurde und überhaupt möglich wurde“, sagte Gremo zusammenfassend.

Bereits im vergangenen Jahr konnte übrigens durch die großzügige Spenderin aus dem benachbarten Ausland den Reichertshofener Asylbewerbern ein erlebnisreicher Tag im Münchner Zoo ermöglicht werden.