Auf dem Weg zur schwarzen Madonna
(Wolnzach, hr)Die Ernte ist noch nicht eingebracht und der Hopfen hängt noch in den Gärten, doch im Herzen der Hallertau richtet sich schon jetzt der Blick auf Anfang Oktober. Dann treffen sich Pilger aus der ganzen Region wieder, um von Wolnzach aus die rund 120 Kilometer zur schwarzen Madonna in Altötting zu Fuß zurückzulegen.
Es ist noch gar nicht lange her, da wurde Klaus Nöscher aus Lohwinden zum neuen Pilgerführer gewählt. Ein Amt das ihm, wie er selbst sagt, viel Freude macht. „Die Hallertauer Fußwallfahrt ist schon etwas ganz Besonderes“, so Nöscher. Und damit hat er auch recht, denn ein ums andere Jahr machen sich mehr Menschen auf zur schwarzen Madonna. Letztes Jahr waren es knapp 1.600 Pilger.
Klaus Nöscher (links) übernimmt für Ludwig Hierl (Mitte)
Dass sich aus dieser Idee am Jugendtag in Lohwinden vor 55 Jahren eine derart große Wahlfahrt entwickeln würde, das hätte sich damals Jakob Selmeier kaum träumen lassen. „Uns freut natürlich der Zuspruch wirklich sehr“, erklärt der neue Pilgerführer. Doch mit diesem Zuspruch ist auch eine große Arbeit verbunden. Denn damit sich die Wallfahrer am 2. Oktober morgens um 3.00 Uhr auf den Weg nach Altötting machen können, muss im Vorfeld vieles organisiert werden. Es geht dabei nicht nur um die Quartiere der Pilger, sondern vor allem um die Strecke, die entsprechende Absicherung und die Verpflegung. Eine Aufgabe, die im Vorfeld nicht nur viel Zeit, sondern vor allem ein gutes Team erfordert. „Rund 50 Leute helfen bei der Organisation“, so Nöscher und dankt in diesem Zuge dem eingespielten Team.
Wenn dann alles organisiert ist, die Rucksäcke geschnürt und verstaut sind, dann kann es am ersten Wochenende im Oktober losgehen. „Die schönsten Momente auf der Wallfahrt sind immer die Morgenstunden, wenn alles noch staad ist und die Sonne sich langsam über den Nebel erhebt“, erklärt Klaus Nöscher. Gemeinschaft, Glaube und Gebet, das ist es, was die Hallertauer Fußwallfahrt auch heute noch ausmacht. „So unterschiedlich die Motivation der Pilger ist, so ist doch allen der Weg zur schwarzen Madonna gemeinsam“, so Nöscher. So gibt es entlang der Strecke viele bewegende Momente, der aber wohl ergreifendste ist nach drei Tagen und rund 120 Kilometern der feierliche Einzug in die Basilika in Altötting.
Auch Pfarrer Przemyslaw Nowak aus Gosseltshausen wird in diesem Jahr zum ersten Mal mitpilgern. „Ich freue mich schon auf die Wallfahrt“, so der Priester. So geht es nicht nur ihm, denn der Termin vom 2. bis zum 4. Oktober ist bei vielen schon im Kalender markiert. Und so werden es auch Jahr für Jahr mehr Pilger. „Dieser Zuwachs freut uns sehr“, erklärt Klaus Nöscher.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.